Stadt und Vergleiche zur Beilegung kommen auch hier vor. Die Brandunglücke der Stadt vom Jahr 1612, 1668 und vom 21/22. Juni 1780 zerstörten immer auch dieses Kloster und machten einen Neubau nöthig. Die Klosterkirche wurde den 14. August 1802 von dem Weihbischof von Constanz feierlich eingeweiht; am 19. Juni 1806 wurde das Kloster aufgehoben und 1810 dessen Gebäude zur Wohnung des Oberamtmanns bestimmt.
Auf dem rechten Neckarufer bei der abgebrochenen St. Remigiuskirche bestand ehedem eine Klause (Zimmerische Chronik 3, 476, Köhler 44–51), von fremden Klöstern hatten allhier Besitzungen das Kloster Alpirsbach, das Dominikanernonnenkloster in Rottweil und das Kloster Wittichen.
Am westlichen Rande der Hochebene, gerade an der gegen das Schiltachthal tief und wild einbrechenden Thalschlucht des Aichhalder Bachs, liegt hoch und frei auf und um einen Hügel der ansehnliche, weithin sichtbare Ort; Kirche und Pfarrhaus stehen imponirend auf der Kuppe des Hügels.
Das unebene, jedoch freundliche Dorf, das mit seinen im Schwarzwaldstil oder im gewöhnlichen Dorfstil gehaltenen, zuweilen noch strohgedeckten Bauernhäusern nicht so weitläufig gebaut ist, wie die übrigen Orte der Umgegend, besteht aus einigen mehr geschlossenen Straßen und wird nur gegen Norden hin zerstreuter und von Feldungen unterbrochen. Aichhalden hatte früher Stadtgerechtigkeit und war mit
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_169.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)