Seite:OAB Oberndorf 206.jpg

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Bach und Altenberg gehörten zum Kloster Alpirsbach; doch besaßen auch die Herrn von Falkenstein 1368 hiesige Güter.


Beffendorf mit Ober-Aichhof,
Gemeinde III. Kl. mit 514 Einw., worunter 27 Ev. – Kath. Pfarrei; die Ev. sind nach Oberndorf eingepfarrt. 1 Stunde südwestlich von der Oberamtsstadt gelegen.


Der äußerst ansehnliche und reinliche, ziemlich unebene Ort liegt frei und freundlich zwischen Wiesenflächen auf der westlich vom Neckarthal sich erhebenden Hochebene. Seine stattlichen Bauernhäuser, meist mit den Scheunen unter einem vorspringenden Dache und auf der Wetterseite verschindelt, stehen weit und unregelmäßig zerstreut, von Gärtchen, Hofräumen und Wiesen mit Waldbäumen angenehm unterbrochen, an den breiten gutgehaltenen gekandelten und chaussirten Straßen. Von verschiedenen Anhöhen der Markung aus genießt man eine reizende Fernsicht an die Alb, namentlich den Hohenzollern und an die Höhen des Schwarzwaldes. Erdfälle finden sich gegen 100 auf der Markung zerstreut.

Die dem h. Urban geweihte, inmitten des Dorfes freistehende Kirche ist in modernem Rundbogenstil mit vieleckig geschlossenem Chore aus schönem buntem Sandstein 1827 erbaut. Der Thurm, nördlich am Chore stehend, ist in den zwei unteren Stockwerken noch alt, das dritte aus Holz aufgeführte trägt ein stumpfes vierseitiges Zeltdach.

Das flachgedeckte, mit Bildern und Altären geschmückte, und schön bemalte Innere ist sehr freundlich und ansprechend; die Decke des Chors hat goldene Sterne auf blauem Grund. Die moderne Kanzel zieren die gemalten Bilder der vier Evangelisten. Im Chore ist ein großes Renaissance-Ölbild, die Kreuzigung, aufgestellt, ein gutes, höchst figurenreiches Werk. Von den 3 Glocken hat die größte folgende Umschrift: gegossen von A. Hugger in Rottweil 1857. Maria ist mein Name. Die zweite, schön verzierte hat die Umschrift: Vicit leo de tribu Juda radix David Alleluia. Durch Anordnung der Gemeind Beffindorf hat mich Meinrad Antoni Grieninger gegossen in Villingen anno 1720. – Auf der dritten Glocke steht: Meinrad & Benjamin Grüninger gossen mich in Villingen. 1841. Die Baulast der Kirche ruht auf der Stiftungspflege.

Der 1825 errichtete Begräbnißplatz liegt nördlich am Ort.

Das 1831 erbaute Pfarrhaus wurde 1838 von der Gemeinde renovirt und ist auch von dieser zu unterhalten.

Das ansehnliche Schulhaus ward 1805 erbaut und enthält ein

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_206.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)