Seite:OAB Oberndorf 279.jpg

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Zunächst des Badhauses, welches über einem Thürgestelle die Jahreszahl 1489 trägt, befindet sich das 9′ tiefe Bassin der Badquelle; das geschmack- und geruchlose Wasser enthält gegen 0,02 Vol. Stickgas (nebst etwas kohlensaurem Gas), 0,10 kohlensaures Natron, 0,46 schwefelsaures Natron (Glaubersalz) und schwefelsaures Kali, 0,114 Chlornatrium (Kochsalz), 1,8 kohlensauren Kalk, kohlensaures Eisenoxydul und Kieselerde (s. die Mineralwasser in dem Königreich Württemberg von G. C. E. Sigwart und M. F. Leipprand, Tübingen 1831, S. 30). Die Quelle entspringt auf der Grenze zwischen Granit und Buntsandstein. Das Bad wird häufig und mit gutem Erfolg von Kranken der Umgegend benützt.

Schon 1460 belehnte Abt Andris den Hannslin Korn von Rottenburg mit seinem eigenen Haus, Krehenbad genannt, und der dazu gehörigen Markung nebst dem Recht zu dem Brennholz in des Klosters Waldungen; im Jahr 1539 erhielt der Besitzer Christian Bulharts auch das Recht zu Bauholz.

Das Landbuch von 1623 nennt das Krähenbad „ein gut heilsam mineralisch Bad, nur 1/4 Stund von Kloster Alpirsbach entfernt, wird vom Landvolk den Sommer hindurch ziemlich besucht, für böse gesalzene Flüß und Rauden gebraucht.“

f. Lehrwald, liegt 1/2 Stunde östlich von R. über den unteren Gehängen gegen das Röthenbachthal.

g. Lochmühle, 3/4 Stunden südöstlich von R. an dem Röthenbach gelegen.

h. Nollenberg hat 1/4 Stunde westlich von R. auf dem Nollenberg eine sehr hohe Lage.

i. Scheurenbühl, liegt hoch 1/4 Stunde südöstlich von R.


Röthenberg.
Gemeinde III. Klasse mit 833 Einw., wor. 3 Kath. a. Röthenberg, Pfarrdorf, 741 Einw. b. Brandsteig, Haus, 9 Einw. c. Etzenbühl, Haus, 4 Einw. d. Heftenbach, Hof, 9 Einw. e. Kiener, Weiler, 30 Einw. f. Reint, Weiler, 40 Einw. – Ev. Pfarrei; die Katholiken sind nach Aichhalden eingepfarrt. Die Entfernung von der östlich gelegenen Oberamtsstadt beträgt 3 Stunden.


Auf der östlich vom Kinzigthal sich erhebenden Hochebene, in der noch ganz flachen Thaleinsenkung des Röthenbaches liegt sehr weit zerstreut, von Wiesenflächen ganz umschlossen und durchzogen, der ziemlich große Ort, dessen nördlicher Theil mit dem Dorf Bach zusammenhängt. Die mitunter stattlichen Bauernhäuser stehen unregelmäßig

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Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_279.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)