Seite:OAB Oberndorf 304.jpg

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von Konrad von Falkenstein seine Veste Unter-Falkenstein (die oben beschriebene Burg) mit Hofstatt, Gärten und Wiesen, auch Gütern zu Aichhalden, Sulgau, Lienberg, Schramberg, Kürnbach etc., auch einem Theil der Vogtei zu St. Georgen[1] und im Jahr 1449 von Jakob und Wilhelm und ihrem minderjährigen Bruder Hans von Falkenstein das obere Schloß samt ihrem Theil an genannter Kastvogtei (Steinhofer 2, 865. 907, Sattler, Grafen 2, 141. Martini, Gesch. des Klosters etc. St. Georgen 37), ohne jedoch überall einen festen Besitz für sein Haus zu begründen, da die Rücklösung bald erfolgte und nur die Vogtei über St. Georgen theilweise fortan – vollständig erst allmählig – an Württemberg gelangte. (Das obere Schloß Falkenstein, welches nach 1462 Graf Eberhard von Württemberg Jacoben von Falkenstein, Aigelwarts Sohn, zu einem Mannlehen ansetzte – Steinhofer 3, 94 – kam später ganz in Abnahme und bei der 1553 vorgenommenen Untersuchung der württembergischen Lehen konnte man kaum über seine Lage Kundschaft bekommen. Sattler, Topogr. 350). 1

In der Mitte des 15. Jahrhunderts saß auf Ramstein Hans von Rechberg, in seiner späteren Ehe der dritte Gemahl Elsens, geb. Gräfin von Werdenberg-Sargans, welche in erster Ehe Aigelwart von Falkenstein, in zweiter Brun von Kürneck geheirathet hatte. Um die Zeit, als die schwäbischen Städte, gereizt durch die Gefangennehmung namhafter Bürger durch den Rechberger, 1452 Ramstein zerstörten, kaufte er von seinem Stiefsohn Jacob von Falkenstein das „Schlößchen Falkenstein, genannt das untere Schloß, und als er eine Zeit lang da saß, da räumte er einen Berg, hieß der Schramberg, darauf bauet er“ (Zimmerische Chronik 1, 379, vgl. 382 ff. [WS 1], s. indeß Steinhofer 2, 898). Über seiner Rauflust wurde Hans im Jahr 1464 durch den Grafen Eberhard im Bart von Württemberg in Schramberg belagert und erhielt bei einem Ausfall eine tödtliche Wunde († 13. Nov.). Darauf vermittelte Herzog Sigmund von Österreich zwischen der Wittwe des Rechbergers und dem Grafen einen Frieden, bei welchem Sch. der Wittwe verblieb (Sattler Gr. 3, 39). Im J. 1526 kam die Herrschaft aus Rechberg’schen Händen durch Kauf an Hans von Landenberg (Martini Kl. St. Georgen 119), welcher wegen des Jagdrechts mit Rottweil in wilde Fehden gerieth.


  1. Der Graf übergab darauf Unter-Falkenstein an Brun von Kürneck, als dieser sein Diener geworden, doch so, daß es der Herrschaft Württemberg zu allen ihren Nöthen ein offenes Haus bleibe. Steinhofer 2, 877.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der zweiten verbesserten Auflage: Zimmersche Chronik 1, 396 vgl. Zimmerische Chronik 1, 399 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Oberndorf. H. Lindemann, Stuttgart 1868, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAB_Oberndorf_304.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)