Seite:OABoeblingen029.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
II. 6. Gebirgsarten, Versteinerungen und Mineralien. 29


Rösler führt in seinen Beiträgen zur Naturgeschichte des Herzogthums Württemberg (3. Theil S. 112) von der Stelle folgendes an: „Die kleinen Stüfgen, die man von der Halde, als sie noch offen lag, klaubte, sind eine Steinkohlenart, sehr zerklüftet, oder vielmehr Gagat mit durchsetzenden häufigen weißen Spatadern und Schwefelkiesnestern.“ Auf dem Schönaicher Feld und sonst finden sich häufig Feuersteine (Hornsteine).

4. Die Liasformation (schwarzer Jura) überlagert den Keuper bei Altdorf, Holzgerlingen, Schaichhof und Weil im Schönbuch, und bildet dort ein ziemlich ausgedehntes, beinahe ebenes Plateau. Die Liasmergeln treten zuerst auf und sind namentlich an dem Schönaicher First ziemlich ausgebildet, ihnen folgt der untere Liassandstein und die Sandkalke (Fleinstein), endlich der eigentliche Liaskalkstein, der die oberste Schichte der im Bezirk vorkommenden jurasischen Bildungen ausmacht. Außer diesem zusammenhängenden Lias kommt derselbe auch noch sporadisch vor und zwar 1/2 Stunde östlich von Böblingen, in der sogenannten Finstermünz, wo der Kalk zu Straßenmaterial abgebaut wird; von dieser Stelle, 1/4 Stunde südlich auf der sogenannten Husarenkappe und auf dem Heuweg zeigt er sich abermals, zwar in geringer Mächtigkeit, übrigens in einer Ausdehnung von etwa 100 Morgen. Diese Vorkommnisse sind in sofern etwas abnorm, als der Lias, wenigstens in der Finstermünz, tiefer liegt als der Keuper, welcher sich ringsum über denselben erhebt. Am auffallendsten ist diese Erscheinung in der Elsenhalde, 1/4 Stunde nordöstlich von Schönaich, wo am Fuß eines Keuperabhanges auf einer ungefähr 2 Morgen großen Stelle Liaskalk vereinzelt vorkommt, der hier wenigstens 150' tiefer liegt als der Lias auf dem 1/4 Stunde westlich gelegenen rauhen Kapf. Südlich von Altdorf erhebt sich der Keuper abermals über das Liasplateau, ist aber auf den Höhen des Kirnbergs, auf Eschach und auf dem Birkensee wieder von dem untern Liassandstein überlagert. In den untern


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 29. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen029.png&oldid=- (Version vom 18.8.2016)