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168 Ortsbeschreibung.


Habe vermachten, Herr Heinrich von Öndingen, Ritter 1328, März 17., (Mitsiegler einer Urkunde betreffend Güterstein) u. a. m.

Die Sölr von Ehningen, später auch von Richtenberg genannt, treten auf mit Albertus dictus Soelre miles Zeuge 1282, August 30., Fridericus dictus Soelre 1286, Februar 3., Henricus dictus Soelre 1294, October 6. Späterhin erschienen auch die Namen Conrad, Eberhard, Hans; um 1450 erlosch diese Familie.

Von diesen Geschlechtern kamen Güter, Gülten etc. an verschiedene andere, hauptsächlich folgende:

1) die von Frauenberg (bei Feuerbach). Durch eine Geborne von Frauenberg kamen an ihren Gemahl Machtolf von Gilstein ein Hof und Güter in Öndingen, welche letzterer im Februar 1391 an Graf Eberhard von Württemberg verkaufte. (Sattler Gr. 1, 262.)

2) Die Truchseßen von Höfingen. Adelheid Wittwe Albert Sölrs von Ehningen, brachte ihrem Gemahl Erpf, Truchseßen von Höfingen, einen hiesigen Fronhof zu, sammt Kirche und 1/3 am großen und kleinen Zehenten; Erpf wurde 1404 von Württemberg damit belehnt; späterhin jedoch überließ Adelheid den ihr für 450 fl. verschriebenen Zehenten ihrem Bruder Georg von Nippenburg (Gabelk.). Erpfs Güter vererbten sich zum Theil auf seine Schwester Else, durch diese an ihre Söhne Beringer von Alezheim und Wilhelm von Kocherstetten, welche sie im Juli 1426 an Württemberg für 3124 fl. verkauften (Sattler Grafen 2, 92). Der hiesige Fronhof kam durch Erpfs überlebenden Bruder Hans im Jahre 1422 an ihre Vetter Burkhard und Hans, welche von Württemberg 1424 und 1428 damit belehnt wurden. Burkhard verkaufte 1442, December 13., seine hiesigen Güter, mit Ausnahme der [unteren] Burg, der Leihung der Pfründen in dasiger Pfarrkirche für 3400 fl. rhein. an Graf Ludwig von Württemberg (Sattler Grafen 2, 138), 1443 den erwähnten Fronhof an Eberhard Sölr (Gabelk.), endlich 1452 die untere Burg sammt dem Thurm an das Kloster Güterstein, welches solche den 10. August 1452 vom Herzog Albrecht von Österreich, zweitem Gemahl Mechtildens, Wittwe Graf Ludwigs von Württemberg geeignet erhielt. (Über die hiesige Gerechtsame dieses Klosters s. Urkunde von 1501 bei Reyscher Statutarrechte 382) Hans Truchseß von Höfingen, Anna Sölrin von Richtenberg seine Frau und Kraft von Hailfingen verkauften den 14. März 1457 den Grafen Ludwig und Eberhard von Württemberg ihren Theil am [obern] Schloß und Dorf Ehningen mit zugehörigen Gerechtsamen, Gütern und Gülten um 2600 fl. rhein. (Stuttgarter Staatsarchiv.)

3) Die von Hailfingen. Kraft von Hailfingen hatte 1424 und 1446 Güter in Ehningen. (Über seinen Verkauf im Jahre 1457 s. vorher.)


Empfohlene Zitierweise:
Beschreibung des Oberamts Böblingen, Stuttgart und Tübingen 1850, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OABoeblingen168.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)