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und die Stadt Eßlingen setzte sich mittelst gepflasterter Steigen mit derselben in Verbindung. Sie wird noch 1603 als der „alte Postweg über Uhlbach, Rüdern und Hainbach“ genannt, war aber damals schon gänzlich unbrauchbar geworden, Pfaff, Gesch. S. 217 und 726. Der Verbindungsweg mit der Stadt über Serach heißt 1441 der Hertweg, 1467 die Landstraße. Übrigens haben sich an dieser Straße bis jetzt keine römischen Alterthümer gefunden, wie auch die Stadt selbst keine solche aufweist; nur werden, übrigens ohne nähere Nachricht, von Keller, Beschr. S. 33, römische Urnen erwähnt, welche in der Ebershalde ausgegraben worden seyn sollen.

Eine andere Römerstraße kam von Canstatt durch das Neckarthal und zwar am linken Flußufer herauf, und wurde aus Veranlassung der Bauten in Weil 1819 als eine regelmäßige via strata aufgedeckt. Sie zog von Weil auf die Nellinger Höhe, wo sie in den Lagerbüchern „die Hauchstraß am Weilerpfad“ heißt, und von da gegen Berkheim, an dessen westlichem Ende sie unter dem Namen der „Howweg“ (hohe Weg) noch 1493 vorkommt. Von hier führt sie in gerader südöstlicher Richtung über das Ackerfeld, sodann durch einen flachen Einschnitt ins Kerschthal hinab und durch einen gleichen auf der andern Seite wieder hinauf, um immerfort in gerader Richtung unter dem Namen „der steinige Weg“ einen der merkwürdigsten Römerpunkte des Landes, das Burgfeld bei Köngen, zu erreichen. Wir haben an einem andern Ort (Württ. Jahrb. 1832. S. 39 ff.) eine nähere Beschreibung dieses Ortes, als eines wichtigen Gliedes in der Kette der römischen festen Plätze am linken Neckarufer gegeben, und beschränken uns daher hier auf eine kurze Zusammenfassung des Wesentlichen. Das Burgfeld ist eine, 1/8 Stunde südlich von Köngen über dem Neckarthal und gegenüber der Einmündung des Lauterthales gelegene freie Ackerfläche, welche durch die um dieselbe sich herumziehende natürliche Vertiefung, den sogenannten Bubenbach, und eine noch

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 086. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_086.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)