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von Tiefenbach verkaufen 1287 mit Zustimmung der Herzoge dem Kloster Kirchheim curiam apud Stainbach. Noch andere Teck’sche Ministerialen findet man hier begütert: die Käner (von Kirchheim), die Randeck, die Thumnau (von Notzingen), welche 1303 ihre Besitzungen hier um 300 Pfd. H. an Salmansweiler verkaufen (Cod. salem. 3, 321). Im J. 1299 aber verkauft Herzog Hermann von Teck an das Kloster Salmansweiler all seine Besitzungen in Steinbach mit dem Kirchensatz und dem „Vritagshofe“ für 1800 Pfd. Hll. (A.U.). Dieses Reichsstift brachte 1302 und 1303 einen Theil der übrigen Güter käuflich an sich und incorporirte 1324 die Kirche, verkaufte aber wieder 1355 sein hiesiges Besitzthum an Ritter Conrad Rüß (von Reußenstein) für 1300 Pfd. Hll. mit Vorbehalt des Kirchensatzes, Widumgutes, Zehentens, Heiligengutes und was zur Kirche gehört, einiger Hofgüter, zweier Gärten, der Mühle etc. Hans Rüß verkauft 1379 seine Burg zu Steinbach und was dazu gehört seinen Kindern Johann, Friedrich, Diethoch, Eberhard, Heinrich und Agnes. 1384 verkaufte Friedrich Rüß, Probst zu St. Germanus in Speier seinen Antheil um 945 Pfd. Hll. an Vollmar Mager, der ihn 1385 seiner Gemahlin Anna Hochschlitz zum Unterpfand für ihre Heimsteuer verschrieb. Diese Rüß’schen Antheile kamen nun durch Erb, Kauf etc. an verschiedene Besitzer. So erscheinen 1430 als theilweise Eigenthümer die Bombaste von Hohenheim und die Blankenstein, und 1438 Gerstle Schilling von Canstatt, der wahrscheinlich die Besitzungen der Bombaste und Blankenstein an sich gekauft hatte, und 5/8 von Steinbach besessen haben soll. Daneben waren auch die Stubenrauch (von Freiberg auf Wielandstein) und ohne Zweifel die Hochschlitz (da Ulrich Hochschlitz einen Jahrstag hier stiftete) in Steinbach begütert. 1439 verkaufte Hans Stubenrauch seinen Antheil an Heinrich v. Werdnau um 1080 fl. rh. Die Werdnau brachten hierauf auch die übrigen Theile von Steinbach mit Ausnahme des Salmansweiler Antheils an sich, verkauften aber Alles 1470 an Dietrich Spät von Sulzburg. Von diesem Geschlecht kam der Besitz durch Heirath und Erbschaft auf die Laubenberg (zu alten Laubenberg) ums Jahr 1540 und von diesen um 1608 in gleicher Weise auf Freiberg-Eisenberg. [1] Von den Freibergischen Erben


    Salmansweiler Klosterarchiv im Jahr 1800 eine sorgfältige Chronik von Steinbach zusammen, welche in der Pfarr-Registratur zu Steinbach handschriftlich vorhanden ist, und deren Benutzung uns durch die Güte des Herrn Decan Ritz in Stuttgart und des Herrn Pfarrers Som möglich gemacht wurde.

  1. 1631 wurde Friedrich Wilhelm von Freiberg, angeblich von den Schweden, nach der Tradition aber von einem seiner Unterthanen wegen unerträglicher Grausamkeiten und Bedrückungen erschossen.
Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 237. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_237.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)