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kaufte ihn 1653 Joh. Ulrich von Bubenhofen, und von dessen Wittwe 1666 Veit Wolf von Werdnau zu Pfauhausen. 1681 kaufte Franz Joseph von Werdnau auch den Salmannsweiler Antheil mit dem Patronatrecht etc. und war nun alleiniger Besitzer von Steinbach. 1687 kam der Ort durch Kauf von diesem an Philipp Conrad von Liebenstein um 42.000 fl., und von dessen Sohn Philipp Conrad ebenfalls durch Kauf 1744 um 86.150 fl. an Gottlieb von Palm von der Heinrichschen Linie, nach deren Aussterben aber an die Jonathansche Linie, und 1805 unter die Hoheit der Krone Württemberg. Das Rittergut war dem Canton Kocher immatriculirt. Zum OA. Eßlingen gehört Steinbach seit 1809. Von 1806 bis 1808 hatte es mit Bodelshofen und dem Freigut in Deizisau ein dem Souveränitäts-Oberamt Köngen untergebenes Patrimonial-Amt gebildet. Dem Cam.-Amt Eßlingen ist es 1836 von Kirchheim zugetheilt worden.

Der Freitagshof, 1/2 St. oberhalb Steinbach an der Straße nach Kirchheim, mit 27 Einw., die in obiger Gesammt-Seelenzahl begriffen sind; s. vorhin. Hadewig und Kraft, Wittwe und Sohn Käners von Kirchheim verkaufen 101/2 Jauchert Äcker beim Fritagshof um 26 Pfd. Heller an Salmansweiler, 1302 prid. cal. Jan. (31 Dec. 1301). Cod. sal. 3, 313.


14. Wendlingen

mit Bodelshofen, Gesammt-Einwohner: 1244 evangelische.

a) Wendlingen, Pfarrdorf (Städtchen) mit 1183 evang. Einw., 3 St. (über Köngen) südöstlich von Eßlingen, 1/2 St. nordwestl. von Kirchheim, an der Lauter und dem Abhang des flachen Landrückens zwischen diesem Flüßchen, dem Neckar und dem Steinbach. Der Ort trug bis in die neueren Zeiten das Prädicat Stadt, und war mit Mauer und Thoren versehen. Seit einer Reihe von Jahren aber hat die Gemeinde auf diese unpractisch gewordene Eigenschaft verzichtet, und macht sie nur in sofern noch geltend, als auf die Ortstafeln gesetzt wird: „Städtchen Wendlingen.“ Von der Mauer ist die Nord- und Westseite erhalten, soweit Wohnhäuser an oder auf dieselbe gebaut sind. Die Thore sind verschwunden. Das Innere unterscheidet sich nicht durch bessere Bauart der Häuser, wohl aber in sofern von einem Dorfe, als diese enger zusammengebaut sind. Daher nimmt auch das Areal des Orts einen verhältnißmäßig kleinern Raum ein. Der ältere Theil, der sich die Anhöhe hinaufzieht, ist ziemlich unfreundlich, der neuere regelmäßiger und besser aussehend. Letzterer ist die sogenannte Vorstadt,

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Eßlingen. Verlag der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1845, Seite 238. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAE%C3%9Flingen_238.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)