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Ruine tragende Berg, welcher die Form eines Zuckerhutes hat, dem die Spitze abgenommen ist, durch eine geneigtere Fläche mit dem höhern Gebirge zusammen.

Den großen Zehnten bezieht der Staat, den kleinen die Pfarrei Gingen.

Eine von diesem Scharfenberg genannte Familie erscheint zuerst im Jahre 1194, in welchem ein Dominus Gotefridus de Scharphinberc an Kloster Lorch laut Urkunde des Abtes Heinrich (in einer Abschrift des 15. Jahrhunderts auf dem K. Staats-Archiv vorhanden) mehrere seiner Leute übergibt. Im Anfang des 14. Jahrhunderts erscheint die Burg als castrum Scharphenberg bereits im rechbergischen Besitz, sie wurde zu dieser Zeit von Graf Ulrich von Helfenstein und Eberhard von Staufeneck dem Albrecht von Rechberg im Sturme weggenommen, was aus der Veranlassung erzählt wird, daß damals dem Herrn von Rechberg der Pfandschaftbrief, welcher ihm über die Herrschaft Hellenstein und Böhmenkirch von K. Adolf ausgestellt war, vernichtet wurde, worauf genannter Herr bei K. Heinrich VII. klagte und um eine andere Versicherung der 800 Mark Silber bat, was den König bewog, den 29. Merz 1312 zu Pisa die Verpfändung, deren Urkunde noch vorhanden ist, zu erneuern. Nachher muß Scharfenberg an die Grafen von Helfenstein gekommen seyn, denn im Jahre 1379, den 11. Juli, verkaufte Gräfin Anna von Helfenstein, geborne von Oettingen, an Gebhard von Rechberg „Scharpfenberg die Vestin Lut u. Gut mit Buw der darzu gehöret vnd Eschenbach diu gut Lut u. Gut mit aller Zugehörde waz wir do haben, u. Wekerstal, diu gut Lut u. Gut mit allen Zugehörden u. mit der Capelle doselbens zu Wekerstal“ um „3000 weniger 80 Gulden, ungerischen und beheimisch gut Gelts an Gold“ (Urk. im rechberg. Archiv). Von nun an blieb Scharfenberg ununterbrochen bis zum Jahre 1732 bei Haus Rechberg. Von Gebhard ging es auf seinen Sohn Albrecht über, und nach dessen Ableben, bei der Theilung der Güter unter die Söhne, auf Hugo, welcher halb Donzdorf nebst

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Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_187.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)