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c) Der Eselhof mit 8 Einwohnern, ohne eigene Markung, ist ein Bauernhof, 1/2 Stunde entfernt, auf der Alp gelegen.

Mühlhausen nebst den Parzellen gehörte von alten Zeiten her zur Herrschaft Wiesensteig, deren Schicksale es theilte.

Ganz von der Mühlhauser Markung umschlossen ist die zwischen Mühlhausen und Gosbach gelegene Exenmühle, welche nach Gruibingen (O.A. Göppingen) gehört.

In dem Wiesensteiger Stiftungsbriefe kommt der Ort Tiufental vor, welcher an das noch heut zu Tag so genannte Tiefenthal erinnert, das der Schönbach bewässert, und welches bei der Exenmühle von Nordosten her in das Filsthal einstreicht.


21. Nenningen,

katholisches Pfarrdorf mit 469 Einwohnern, worunter 18 Evangelische, Filial von Degenfeld, Oberamts Gmünd, an der Lauter, in welche hier das von Nordwest einstreichende Christenthal sich einmündet, und an der Straße nach Heidenheim, 2 Stunden nördlich von Geislingen, sehr wasserreich in einem schmalen Thale gelegen, gehört in das Kameralamt Geislingen, Rentamt Weißenstein, Forstamt Lorch, Dekanat Eybach.

Den großen Zehnten bezieht die rechbergische Grundherrschaft, den kleinen Zehnten die Ortspfarrei; Grund- und andere Gefälle beziehen der Graf von Rechberg, der Staat und einiges Wenige die Ortsstiftung etc. (S. 90.)

Der Ort hat kein freundliches Aussehen, und enthält 84 Gebäude von meist ärmlicher Bauart. Die Einwohner sind meist arm, und können sich auf der größtentheils an steilen Bergen oder auf dem Albuch gelegenen Markung nicht gehörig ernähren. Diese Markung befaßt 20575/8 Morgen; nur die wenigen im Thale gelegenen Äcker und Wiesen haben einen guten Boden. Früher nährten sich viele Einwohner vom Baumwollenspinnen, was aber jetzt durch die Fabriken aufgehört hat.

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_220.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)