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Im Jahre 1280 schenkt schon Graf Ulrich von Helfenstein 2 Höfe zu Dizlinsweiler an Kloster Kaisersheim, und späterhin verkaufte er an dasselbe Kloster alle seine Güter in Schalkstetten. (1291. Oppignorat universa bona sua in Schalkstetten. Lang. Reg. 4, 493. 1295. vendit bona sua in Schalkstetten. 4, 591.)


25. Schnittlingen,

katholisches Dorf auf dem Stettener Berg mit 285 Einwohnern, Filial von Treffelhausen, 2 Stunden nördlich von Geislingen, zur ehemaligen Herrschaft Weißenstein gehörig. Grundherr Graf von Rechberg, Dekanat Eybach, Revieramt Weißenstein, Kameralamt Geislingen, Forstamt Kirchheim.

Den großen Zehnten, Gülten und andere Grundlasten (letztere sind größtentheils abgelöst) bezieht die Grundherrschaft. Ein einziger Bauernhof zehntet an den Staat, an welchen auch der Siebenhof Gültfrüchte gibt. Den kleinen Zehnten hat die Pfarrei Treffelhausen.

Der Ort, mit 50 strohbedeckten Wohnhäusern, liegt hoch und rauh. Die Einwohner haben einen ordentlichen Nahrungsstand, und leben vom Feldbau und von der Viehzucht. Die Obstbaumzucht ist unbedeutend. Die Markung begreift 2192 Morgen, meistens Ackerfeld. Die Gemeinde hat weder Vermögen noch Schulden; es bestehen 32 Real-Gemeinderechte, welche eigene Güter und Waldungen besitzen. Die Stiftung hat 500 fl. Kapitalien, und liegt ihr die Baulast der Ortskapelle ob. Zum Orte gehört das einige 100 Schritte entfernte herrschaftliche Försterhaus. Quellwasser gibt es nicht, und es muß bei anhaltender Trockenheit das Wasser aus dem Roggenthal beigeführt werden. Der Weg nach Treffelhausen führt durch die Teufelsküche, eine rauhe, waldige Schlucht.

Schnittlingen hat eine Kapelle zum h. Johann dem Täufer.

Der Ort ist rechbergisch, doch befindet sich hier ein vormals ulmischer, nun königlicher Hintersassenhof.

Südlich von Schnittlingen lag der abgegangene Ort Windreute (Villa Winderutin), dessen Name sich noch in der Flurbezeichnung Winterreute auf der Grenze der Markung Schnittlingen

Empfohlene Zitierweise:
Christoph Friedrich von Stälin: Beschreibung des Oberamts Geislingen. J. G. Cotta'sche Buchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1842, Seite 228. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGeislingen_228.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)