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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Klein-Brettheim, Theile von Amlishagen, die Orte Salzbrunnen, Rothmühle, Lauramühle, Büchenstegen und Liebesdorf; und Burgen fanden sich hier zu Bemberg die Bebenburg, das Schloß Brettach bei Klein-Brettheim, Amlishagen*, Werdeck bei Seibotenberg und Hoheburg unfern Elpershofen. Bei Klein-Brettheim mündet in dieses Thal ein kleines Seitenthal, das Blobachthal, ein. Es beginnt bei Blaufelden, ist von unbedeutender Tiefe und Weite und schließt die Orte Hofmühl und Blobach in sich.

Weniger wichtig als das Jagstthal, dagegen durch seine bedeutende Tiefe und seine fruchtbaren, meist mit Reben bedeckten, Thalwandungen sich unterscheidend, ist das Vorbachthal. Es beginnt bei Könnbronn und verläßt das Oberamt bei Niederstetten. In dasselbe münden aus: rechts bei Oberstetten das kleine und kurze Reubachthal, links bei Niederstetten das Schönthal und im Übrigen viele, meist trocken liegende Schluchten. Etwas weiter, als das Thal im Allgemeinen, ist der durch sein Zusammentreffen mit dem Reubach-, Buch-, Bronnen- und Heimbach-Thal bei Oberstetten gebildete Kessel und die Stelle, wo Niederstetten liegt. Die Breite wechselt zwischen einigen Ruthen und einer Zwölftelsstunde. Von unserm Bezirk liegen in demselben Oberstetten mit mehreren Mühlen und Niederstetten mit 5 Mühlen. Die untern Theile der Thalwandungen und die zum Futterbau benutzte Thalsohle bestehen aus Wellenkalk.

Von noch geringerer Bedeutung, aber durch das schroffe Abfallen seiner Thalwände, die Tiefe seines Einschnittes und die geringe, ganz vom Bach und seinem rauhen, steinigten Bett eingenommene Breite seines Grundes merkwürdig ist das Grümbachthal, das bei Niedersteinach beginnt und bei Braunsbach in das Kocherthal ausläuft. Es bildet mitunter die Grenze gegen das Oberamt Hall und ist von Niedersteinach bis unterhalb Altenberg bloß 3/4 Stunden lang.

Endlich ist noch des unbedeutenden Ettethals, das von Lentersweiler nördlich, und des Rötelbachthals, das von Billingsbach aus westlich gegen das Jagstthal hinzieht, zu erwähnen.

c. Erdfälle und Höhlen.

Bei der Zerklüftung des Muschelkalks kann es nicht fehlen, daß auch Erdfälle vorkommen, die denn wirklich allenthalben auf dem ganzen Plateau rechts und links der Jagst beinahe in allen Gemeindebezirken zu finden sind. Die merkwürdigsten sind: bei Speckheim, zwischen Gaggstadt und Mistlau, bei Klein-Bärenweiler, Michelbach an

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 09. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0009.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)