Seite:OAGerabronn0109.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Besitzveränderungen als Afterlehen an die von Wollmershausen wieder verliehen. Mit der Unterwerfung unter Preußen wurde dem Besitzer nur die niedere Obrigkeit über Amlishagen, Asbach, Wollmershausen und Neumühl allein, über Rechenhausen und Blaubach aber abwechselnd mit dem Landesherrn belassen und solche fortan durch ein Patrimonialgericht zu Amlishagen ausgeübt bis im Jahr 1810, wo sodann mit dem Eintritt der württembergischen Landeshoheit alle obrigkeitliche Gewalt an die nunmehrigen landesherrlichen Stellen, beziehungsweise die Gemeindevorsteher, überging.

Was die Lehensverhältnisse bis zur Allodification am 16. April 1803 betrifft, so waren bis dahin theils die Fürsten von Hohenlohe, theils die Markgrafen zu Ansbach, nachmals die Krone Preußen, Lehensherren von einzelnen Theilen des Ritterguts, mehrere Theile desselben waren dagegen schon vor 1803 freies Eigenthum. Namentlich war die Burg halb eigen und nur zur Hälfte (brauneckisches) Lehen. Im Jahr 1345 ist „Rüdiger Lösch von Mergentheim von Amelugeshagen“ genannt. Er war durch Ehelichung der Wittwe eines Herrn v. Wollmershausen in den Besitz oder vielmehr in den Mitbesitz (mit seiner Gemahlin) gekommen; was die lehenbare Hälfte betrifft, so wurde im Jahr 1366 am Auffahrtstag seine Gemahlin mit ihrem Sohn Burkhard v. Wollmershausen von „Ulrich von Hohenlohe von Brunek“ allein belehnt. Dieser gemeinschaftliche Besitz dauerte fort, bis im Jahr 1389 die Hälfte des Gutes an die Familie des Ritters Martin gen. Lesch von Thyrbach, an Burkhard von Wollmershausen und an Leupold von Seldeneck verkauft wurde, und des letzteren Antheil 1415 ebenfalls durch Kauf an den jungen Sohn des Vorigen kam.

Bis 1419 besaß Rüdiger von Mergentheim, Sizel genannt und von da an Götz von Berlichingen bis 1467 die eine Hälfte und 1457 Wilhelm von Rechberg die andere Hälfte an dem großen und kleinen Zehenten zu Amlishagen, und an 2/3 des großen und kleinen Zehentens zu Roth am See, als Lehen des Stifts Neumünster in Würzburg (Zubehörden der Propstei Michelbach), 1463 aber wird Burkhard von Wollmershausen von Kraft von Hohenlohe mit 1/4 des Zehenten in Amlishagen, und 1486 Philipp von Wollmershausen von Albrecht zu Hohenlohe mit dem Zehenten in Roth am See belehnt, und 1473 vertrug sich Burkhard mit dem Markgrafen Albrecht von Ansbach wegen des Zehentens in Amlishagen. Im Jahr 1463 erfolgte die Belehnung des Burkhard von Wollmershausen mit dem Schloß, dem Hof zu Rechenhausen, dem Hof zu Blaubach, zwei Fischwassern in der Brettach und in der Blaubach und zwei Mühlen in der Brettach; 1531 war Anspach im Besitz von

Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0109.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)