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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

auch fehlen Nachrichten darüber, wann die Herren von Brettheim ausgestorben sind. Im Jahr 1379 verkaufen Hugo von Sulz und seine Schwester an Heinrich Strüm, Bürger zu Rothenburg, den dritten Theil des Burgstalls daselbst mit Zubehörden um 170 Pfd. Heller. Heinrich Portner, Bürger zu Augsburg, verkauft an Kraft Schober, Bürger zu Rothenburg, alle Güter, die Hans Falsner zu Brettheim besessen, um 165 Pfd. 1383 und 1387 verkauft Conrad von Bebenburg Güter zu Brettheim an Seiz Seligmann für 300 Pfd. Heller. Übrigens war auch Hohenlohe im Ort nicht nur mit Gefällen und Eigenthum betheilt, sondern es stund ihm auch das Gericht zu; es trat aber letzteres durch Kauf zugleich mit der unfern gelegenen Veste Gailenau im Jahr 1406 und die Besitzungen im Ort durch Gefällaustauschung im Jahre 1605 an die Reichsstadt Rothenburg ab. Der Zoll, der hohenlohen’schen Linie von Schillingsfürst gehörig, wurde erst im J. 1703 zugleich mit dem Zoll zu Hilgartshausen, Reubach und Insingen an die Reichsstadt verkauft. So kam diese zu der Herrschaft über den Ort. Im J. 1802 waren von 53 Gemeinderechten 34 Rothenburg, 1 zum Rittergut Amlishagen und die übrigen Preußen, zuvor Ansbach, zu dem Feuchtwanger-Stiftsamt in Brettheim vogt-, gericht- und schatz-bar, nur die hohe Obrigkeit stand Rothenburg allein zu. Die Reichsstadt hatte Brettheim und Parcellen mit seiner (ehemals kaiserlichen) Vogtei Insingen vereinigt, von Ansbach waren sämmtliche vogtbaren Unterthanen in dem ganzen „Stiftsämtlen“ dem Stiftsamt Feuchtwangen zugetheilt. Die Gemeinde wurde am 2. September 1802 Bayern, im November 1810 aber Württemberg unterworfen. 1

Im J. 1418, in einer Fehde zwischen Ulrich von Birkenbach, der von Rothenburg vergeblich Entschädigung für sein abgebrochenes Raubschloß Tannenburg gefordert hatte, und der Reichsstadt, brannten Birkenbach und seine Genossen in Brettheim und Hausen 14 mit Getreide angefüllte Gebäude ab, und wiederholten solche Einfälle jährlich, bis 1424 der Deutschmeister Eberhard einen Vergleich zwischen ihnen zu Stande zu bringen wußte. Bei dem im Jahr 1449 zwischen dem Markgrafen Albrecht von Ansbach, genannt Achilles, und der Reichsstadt Nürnberg erneuten Krieg fand 1450 zwischen markgräflichen und rothenburgschen Truppen ein Gefecht in Brettheim statt, das zum Nachtheil der letzteren ausfiel. Im Bauernkriege besetzten, am Abend Petri und Pauli 1525, 250 Söldner des Markgrafen von Ansbach und des schwäbischen Bundes Brettheim, „haben daselbst geplündert, etliche erstochen etc. Man hat auch die Kirchen sambt dem Dorf abgebrannt und bei 600 Stück Vieh und 30 Wägen geplündert

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 129. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0129.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)