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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Hornburg Güter in Eichenau und Lendsiedel an Friedrich von Crailsheim. 1426 verkaufte Zürch von Hornberg an Hohenlohe seinen Hof zu Garesberg und seinen Hof auf dem Hornberg bei Cappel. 1445 traten Horneck der Junge, Arnold und Neidhardt Gebrüder und Horneck der Alte an Hohenlohe käuflich ihren Antheil an Schloß und Herrschaft Bartenstein und das halbe Dorf Riedbach ab.[1] Im Jahr 1478 kam das Schlößchen Reinsburg von denen von Hornberg an die von Seldeneck. 1482 verkauften die von Hornberg ihren Theil von Neufels an Hohenlohe, 1484 Johann von Hornberg seinen Zehenten zu Östheim dem Kloster Sulz, und 1589 endlich erwarb der deutsche Orden nach dem Tod des Christoph Sitzel von Mergentheim von dessen Erben, den Hornecken von Hornberg, sämmtliche Güter und Gerechtsame des Sitzel zu Unterbalbach für 26.500 fl. Wann die Familie, welche mit dem Jahr 1589 aus der Geschichte verschwindet, das Schloß Hornberg veräußerte, ist bereits oben erwähnt worden.

Über die Eingehörungen des Ritterguts, das der Reichsritterschaft in Franken und zum Canton Odenwald incorporirt war, und dorthin für jedes Steuersimplum (der Ort Hornberg war steuerfrei) 39 fl. 17 kr. bezahlte, hatten die Inhaber nur die niedere, Ansbach zu seinem Amt Lobenhausen aber, die hohe Obrigkeit. Das Gut bestand, was die Territorialherrschaft betrifft, bloß aus dem Ort Hornberg und aus einzelnen Unterthanen zu Gaggstadt, Gröningen, Triftshausen, Bronnholzheim und Hengstfeld, die Obrigkeit wurde durch einen Beamten in Hornberg verwaltet. Dieß verhielt sich so, bis im Jahr 1796 hier wie in Amlishagen Preußen den Verband mit der Reichsritterschaft aufhob und die einzelnen Theile des Guts seiner Oberherrschaft vollständig unterwarf. So waren diese dann bis 1806 preußisch, von 1806 bis 1810 bayerisch, im letzten Jahr aber kamen sie an Württemberg und wurden dem Oberamt Blaufelden zugetheilt. Übrigens war als erste Instanz in Justiz- und Polizei-Sachen von 1796 bis 1810 ein Patrimonialjustizamt hier bestellt.


Gemeinden: 14. Kirchberg, 15. Langenburg und 16. Lendsiedel.
Siehe unten.


17. Gemeinde Leutzendorf,
bestehend aus 10 Parcellen mit 715 Einwohnern.

Die Gemeinde liegt auf der hier südlich geneigten Hochebene und zwar auf den höheren Punkten des Oberamtes. Die ganze


  1. Hier finden wir den Beweis, daß Horneck bloß ein Vorname in der Familie war, und daß die, welche Horneck von Hornberg hießen, nicht etwa, wie die Meinung entstanden ist, einem andern Geschlecht angehörten.
Empfohlene Zitierweise:
Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0164.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)