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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

„das Schloß zu Schrotzberg mit allen dazu gehörigen Geländen und Gärten, Alles aneinander gelegen, das halbe Dorf Schrotzberg durchaus mit aller hohen und niederen Obrigkeit, Gerichten und Rechten, Unterthanen, Leuten und Gütern, Diensten, kaiserlich befreitem Burgfrieden und Jahrmarkt, Standgeld, Roßgeld, Umgeld, Schatzung, Steuer etc., die Hälfte der Pfarrcollatur sammt dem Recht der Schulbesetzung, der große und kleine Zehente auf allen Gütern der berlichingen’schen Unterthanen, die Hälfte der Schäferei mit ihrer Gerechtigkeit des Weidgangs und dazu gehörige Gebäude, der Weiler Könbronn mit aller Obrigkeit, allen Gerichten und Rechten, Diensten etc.; das Dorf Krailshausen mit aller Obrigkeit Rechten und Gerechtigkeiten, Diensten etc., mehrere Güter zu Sigisweiler, der Hof zu Reupoldsroth. Ferner: jährlich beständige Zinse und Gülten zu Schrotzberg, Könbronn, Krailshausen, Sigisweiler, Lentersweiler, Reupoldsroth, Kreuzfeld, Ober- und Nieder-Stetten, den Novalzehenten zu Könbronn und Krailshausen und ein Viertel am Zehenten zu Wildenthierbach, mehreren hundert Morgen Acker, Wiesen, Weid, Waldungen, der Wildbann und Jagensbezirk alles großen und kleinen Waidwerks, so weit sich der gegen alle Orte und Enden erstreckt.“ Dazu hatte Graf Wolfgang schon 1605 durch Austausch mit der Reichsstadt Rothenburg die Rechte und Gefälle dieser Stadt in Speckheim, Groß-Bärenweiler, Naicha, Rapoldshausen, Reupoldsroth und Sigisweiler erworben und so in dem Amt oder der Herrschaft Schrotzberg, der Grafschaft Hohenlohe eine neue nicht unerhebliche Besitzung beigefügt. Dieselbe bestand nun aus den Orten: Schrotzberg, Kälberbach, Könbronn, Krailshausen mit Reupoldsroth, Kreuzfeld, Zell und Antheil an Speckheim, Groß-Bärenweiler, Naicha, Sigisweiler, Alkertshausen und Schmalfelden. 1

Die erste Hälfte war 1586 an Graf Wolfgang von seinem Vater, Graf Ludwig Casimir, dem Stammvater der hohenlohe-neuensteinischen Linie gekommen. Er besaß zugleich die Ämter Weikersheim, Hollenbach und Ingelfingen und von 1606 an, nach dem Tod seiner beiden Brüder, die ganze neuensteinische Hälfte der Grafschaft. Auf den 1610 erfolgten Tod Wolfgangs kam sein 1569 geborner Sohn, Georg Friedrich in den Besitz, und als dieser 1645 kinderlos mit Tod abging, so kam seine Herrschaft zu 3/4 an 6 junge Herren von Neuenstein und zu 1/4 an zwei Grafen von Hohenlohe-Neuenstein-Langenburg, zwischen welchen aber erst 1671 die Abtheilung so geordnet wurde, daß das Amt Schrotzberg an Langenburg fiel, und zwar an Heinrich Friedrich. Von dessen Söhnen, welche nun den hohenlohe-langenburgischen Zweig der neuensteinischen Hauptlinie ausmachten, erhielt 1701 der

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0216.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)