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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

dem Fürstenthum Ansbach bis zum Jahr 1806. Übrigens besaß auch Hohenlohe hier 4 Unterthanen, welche erst 1796 bis 1800 durch Tausch an Preußen kamen, von wo sie mit dem Orte in der Art wie Gerabronn 1806 an Bayern übergingen. Bis dahin war Wiesenbach der Sitz des dem Kastenamt Werdeck einverleibten Amts Bemberg eines Kastners und eines aus 12 Gerichtsschöppen bestehenden Ehehaftengerichts, sowie einer aus 6 von dem Gericht genommenen Männern zusammengesetzten Siebenrei (eines Untergangsgerichts.) Traten Lehensstrafen ein, so wurden die Angeklagten, weil es hier an einem Hochgericht fehlte, dem Kastenamt Werdeck zur Execution nach Blaufelden ausgeliefert (s. Gerabronn und Blaufelden). Beim Übergang an Bayern waren von den brandenburg’schen Unterthanen 3 als Besitzer von Gütern zum Stiftsamt Feuchtwangen lehen-, zur Pfarrei Brettheim gült- und zum Amt oder Herrschaft Bemberg steuer-bar. Auch der Zehente gehörte in älteren Zeiten zum Stift Feuchtwangen bis zu dessen Säcularisation, und hängt dieß mit den zuvor angegebenen kirchlichen Verhältnissen zusammen.

b. Emmertsbühl, Weiler mit 96 evang. (1734 54, 1807 58) Einwohnern, 1/2 Stunde westlich von Wiesenbach am Vicinalweg von Blaufelden nach Wiesenbach etwas tiefer als die Umgebung gelegen. Der große und kleine Zehente, der früher dem Hospital in Rothenburg gehörte, ist nun im Besitz der Oberamtspflegers Gundlach Wittwe in Blaufelden, der Novalzehente aber dem Staat zuständig. Mit Wiesenbach gehörte der Ort immer zu Bemberg. Die Unterthanen waren nach 1405 alle ansbachisch, einer davon rührte von dem St. Gumprechtsstift her.

Im dreißigjährigen Krieg wurde dieser Ort sehr mitgenommen, 1629 war er gänzlich verlassen.

c. Engelhardshausen, Weiler mit 263 evang. (1734 140, 1807 182) Einwohnern, 3/4 St. südlich von Wiesenbach. Die Höhe des hiesigen Kirchthurmknopfs ist 1670 württ. oder 1472,8 pariser Fuß über dem Meer. Der Ortsname wird vom Volk Englertshausen ausgesprochen. Das k. Cameralamt Roth am See hat hier einen Fruchtkasten. Den Neugereuthzehenten bezieht der Staat, der früher dem Hospital in Rothenburg gehörige große und kleine Zehente steht Privaten zu. Der Ort hat eine eigene Schule. An der von einer Schwester des letzten Herrn von Bebenburg erbauten und dem h. Leonhard geweihten Filialkirche hat die Kirchenpflege die Baulast, an der Schule aber die Gemeinde. Die Kirche ist 1447 mit einem Ablaßbrief versehen gewesen.

d. Saalbach, Weiler mit 69 evang. (1734 70, 1807 79) Einwohnern, 1/4 St. westlich von Wiesenbach gelegen. Den Zehenten

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0233.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)