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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

bezieht allein der Staat, nur steht der Pfarrei Schmalfelden von einem kleinen Bezirk, dem Gigertsfeld, 1/3 des kleinen Zehenten zu.

Wie Wiesenbach, so war auch Saalbach bis 1806 preußisch, und gehörte zum Fürstenthum Ansbach (theilweise, von der Herrschaft Bebenburg herrührend). Das Amt Werdeck beziehungsweise Bemberg, hatte hier von jeher die hohe Obrigkeit, hinsichtlich der Vogtei gehörten aber von den preußischen Lehensleuten und Grundholden zwei zum Kastenamt Werdeck, 1 zum Kastenamt Lobenhausen, 1 zum Kastenamt Insingen, 1 zur Johanniter-Commende und 1 zur Reichsstadt Rothenburg. Die Zehentrechte waren dem Kastenamt Insingen zuständig.


33. Gemeinde Wildenthierbach,
bestehend aus 5 Parcellen mit 536 Einwohnern.

Der Bezirk liegt an der Grenze des Oberamts Mergentheim und nimmt mit den anstoßenden Gemeinden Schrotzberg, Oberstetten und Spielbach so ziemlich die höchsten Punkte des Oberamts ein. Übrigens neigt sich hier das Plateau westlich gegen das Vorbachthal, aus dem einige Schluchten gegen Wildenthierbach und Heimberg aufsteigen und Seitenzweige jenes Thals bilden. Eben diese bringen auch einige Abwechslung in die sonst einförmige, nur zu gewissen Jahrszeiten durch einige Bäche belebte Gegend. Auch hier versinkt ein großer Theil der Gewässer in zahlreichen Erdfällen. Unfern des Hauptorts ist ein etwa 3/4 M. großer Weiher. Brunnenquellen fehlen nicht, doch sammeln sie sich in Wildenthierbach und Hachtel nur auf seichtem Grund, so daß sie bald versiegen und dann das Wasser in Fässern aus entfernten Brunnen geholt werden muß. In den weitläufig gebauten Orten wird erst in neuerer Zeit mehr von Stein gebaut, und kommen nach und nach die noch zahlreich vorhandenen Strohdächer ab. Es sind 90 Haupt- und 92 Neben-Gebäude vorhanden. Die meisten Güter waren mit Sterbfall und Handlohn belastet und zwar 5 % Handlohn und 11/2 % Sterbfall; nun ist aber großentheils Ablösung erfolgt, und werden nur noch jährliche Gefälle gereicht. Gefällherren sind: zu ungefähr 5/8 das k. Cameralamt Creglingen, im Übrigen die hohenloheschen Rentämter Ingelfingen und Weikersheim, der Hospital und viele Privaten in Rothenburg.

Jeder Ort hat sein besonderes in der Nutzung von Gemeinderechten stehendes Vermögen, und ist um deßwillen das Vermögen der zusammengesetzten Gemeinde gering, von 1842/43 war eine Gemeindekostensumlage von 454 fl. nöthig. In politischer Hinsicht gehörten sämmtliche Orte von 1379 bis 1802 zum Gebiet der

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 234. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0234.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)