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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn

Ortes: das deutsche Ordenshaus Mergentheim über (mit dem Pfarrhof) neun Häuser, Bartholomäus, Georg und Wolf von Vellberg über 12 und Sebastian von Crailsheim über 4 Häuser. Jeder war Vogt und Gerichtsherr über seine Unterthanen, wenn aber ein Verbrechen im Freien geschah, so wurde die Justiz gemeinschaftlich geübt. Im Jahr 1396 kam Friedrich von Crailsheim zu Morstein in den Besitz von 3 Gütern, die zuvor Ulrich von Heimberg in Hall hier besessen hatte, und 1567 trat Hall Gefälle hier an die von Crailsheim zu Morstein ab. Inzwischen waren die Besitzungen Württembergs zur Veste Leofels 1409 an die Herren v. Vellberg und im 16. Jahrhundert an ihre Erben, die Herren von Absperg gekommen, die sofort das, was sie hier hatten, an Hohenlohe abtraten, das es zuerst bis 1701 zum Amt Langenburg besaß, seither aber zum Amt Kirchberg inne hat. Der Antheil der Herren von Crailsheim dagegen ging später an die Inhaber des Ritterguts Braunsbach, dann an das Stift Würzburg und zuletzt 1802 an Hohenlohe-Jagstberg über. Übrigens hatte der Ort noch 1806 dreierlei Herrschaften, nämlich Hohenlohe-Kirchberg, Hohenlohe-Jagstberg und den deutschen Orden. Die hohe Obrigkeit wurde von diesen gemeinschaftlich, Kirchberg zu 2/5, der deutsche Orden mit 2/5, und Jagstberg mit 1/5 ausgeübt. Von 1806 bis 1810 war der Ort Bayern, von 1810 an ist er Württemberg, wie die übrigen Theile des Amts Kirchberg unterworfen. Zwar wurden 1806 auch hier und in Sandelsbronn die nicht kirchbergischen Unterthanen von Württemberg angesprochen, später aber doch Bayern überlassen, das nur an die Pfarrei keine Ansprüche machte.

b. Altenberg, Pfarrweiler mit 120 evang. Einwohnern, 1 St. von Ober-Steinach in der äußersten südwestlichen Spitze des Bezirks gelegen, deren Entfernung vom Mittelpunkt des Oberamtsbezirks 43/4 St. beträgt. Der Ort liegt hoch, frei und eben über dem Grümbachthal und ist weitläufig gebaut und reinlich gehalten. Westlich des Orts, noch im Oberamt Hall, bildet die Höhe über dem Grümbach- und Kocher-Thal bei Elzhausen eine Wetterscheide (s. oben S. 20). Grundgefälle hat wegen des Ritterguts Nieder-Steinach bloß die freiherrlich v. gemmingensche Grundherrschaft zu beziehen, der auch als Kronlehen zur bibersfelder Besitzung 2/3 des Neubruch- und des großen und kleinen Zehenten zustehen, während das weitere 1/3 und der Blutzehente der Pfarrei gehört. Die Pfarrei umfaßt die Orte Altenberg und Nieder-Steinach, die zugleich eine eigene Schulgemeinde bilden. Pfarr- und Schul-Stelle besetzt die Grundherrschaft.

Die Kirche zur h. Jungfrau Maria ist 1773 in den jetzigen

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Christian Ludwig Fromm: Beschreibung des Oberamts Gerabronn. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1847, Seite 279. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAGerabronn0279.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)