Seite:OAHeidenheim 045.png

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sich, und zwar von sehr feiner weißer Qualität, auch in der Grube im Stangenhau. Die reichste Sandgrube ist die berühmte bei Steinheim; s. d. Feinen Streusand liefern die verwitternden Dolomite im Wenthal bei Bibersohl.

An Bau- und Straßensteinen ist nirgends Mangel. Hauptsteinbrüche sind bei Schnaitheim (s. Ortsbeschr.), Mergelstetten, Heidenheim, Asbach (Quader); sämmtlich im Jurakalkstein. Über die vorzüglichen Steinbrüche von Steinheim s. oben. Feuersteine (Hornsteine) finden sich besonders bei Söhnstetten. Kalkspath in verschiedenen Nuancen, besonders gelben mit schönen Spiegelflächen findet man bei Heidenheim. Vorzüglicher Graubraunstein, der zur Hafnerglasur verwendet, selbst den sächsischen übertreffen soll, wurde früher bei Schnaitheim gegraben. Da jedoch die Ausbeute quantitativ gering und das Graben in den Waldungen verboten ist, so bedienen sich die Hafner gewöhnlich des sächsischen Braunsteins. Salpeter wurde früher in ziemlicher Menge gewonnen; allein seit ungefähr 20 Jahren sind die letzten Siedereien eingegangen. (Den Bedarf an Sandsteinen bezieht man aus dem OA. Neresheim, Tuffstein aus dem OA. Geislingen).

Die Torfgewinnung beschränkt sich auf die Gemeinden Sontheim an der Brenz, Brenz und Hermaringen, s. Ortsbeschr. Auch Bergenweiler hat einen Anfang mit Torfstechen gemacht. Die Sontheimer Stiche werden schon seit 80–90 Jahren betrieben, s. württ. Jahrb. 1818. S. 251) und sind gegenwärtig sehr in Aufnahme. Im J. 1805 wurden auf Befehl der Regierung Untersuchungen wegen der Anlegung eines Torfstiches zwischen Brenz und Hermaringen angestellt, und diese thunlich befunden. Der Plan wurde aber „wegen der unruhigen Zeiten und unerschwinglichen Staatsausgaben“ wieder verlassen. Er kam erst wieder 1815 aus Veranlassung einer Untersuchung des Zustandes der einer Schonung so höchst bedürftigen Staatswaldungen im Heidenheimer Forst in Anregung, und wurde, da die Communen Brenz und Hermaringen zu dieser

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August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 045. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_045.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)