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Staatsarchiv bewahrt das Original dieser Bulle, so wie eine Urkunde Bischof Walthers von Augsburg, höchstwahrscheinlich vom J. 1143, durch welche erst die vollständige Ausstattung des Klosters bestimmt worden zu seyn scheint.

Nach dieser erhielt dasselbe von der Familie seiner Stifter folgende Bewidmung: Zehentbezug um Anhausen, Kirchensatz und Zehnten in Langenau (OA. Ulm), Güter und der vierte Theil der Kirche in Öllingen nebst dem dortigen Frohnhofe, Liegenschaften in Nersingen (bayr. Ldg. Günzburg), Auernheim (OA. Neresheim), Asbach (OA. Heidenheim), Osterstetten (OA. Ulm), Hagenloch (Hagen OA. Ulm?), Aichen (OA. Blaubeuren?), Stotzingen, Asselfingen, Setzingen (sämmtl. OA. Ulm), Dichingen (abgegangener Ort zwischen Ballendorf und Hausen), Ballendorf (OA. Ulm), Heuchlingen (OA. Heidenheim), Dossingen (OA. Neresheim), Sachsenhart (Wald und ehemals Ortschaft bei Sontheim), eine Mühle, Hof, Fischenz in Mergelstetten, ganz Heutenburg, Güter in Söhnstetten, Gussenstadt, Immenburc (Emmersberg OA. Gmünd?), Bräunisheim (OA. Geislingen), Gosbach (ebendas.), Böhringen (ebend.), Holzheim (OA. Göppingen), Hürbelsbach (OA. Geisl.), Alfdorf (OA. Welzheim), Mögglingen (OA. Gmünd), Hegeloh (OA. Schorndorf), Sulpach (OA. Kirchheim), Forst (OA. Aalen), Irrmannsweiler (OA. Heidenheim), Kerben, Küpfendorf, Aufhausen (ebendas.), zwei Zimmern, Laub (bayr. Ldg. Monheim), Fessenheim (bayr. Herrsch. g. Harburg), Sachsenhausen (OA. Heidenheim), Unterbächingen (bayr. Landger. Lauingen) u. s. w.

Also ausgestattet erfreute sich das Kloster mehrerer päpstlichen Schutzbullen im Sinne der ersten von P. Honorius II. gegebenen; den 26. Nov 1143 ertheilte eine solche Papst Cölestin II, den 30. Jan. 1149 P. Eugen III, den 18. März 1236 P. Gregor IX, den 17. Jan. 1418 P. Martin V. Trotz des ursprünglichen Reichthums gerieth übrigens Kl. Anhausen doch allmählig in Armuth. In Betracht dieser Dürftigkeit, welche die Mittel zur Wiederherstellung der schadhaften Klosterdächer nicht mehr gewährte, übergab ihm Bischof Siboto von Augsburg im J. 1231 die Kirche in Heldenfingen, wohin es entweder einen Mönch aus seiner Mitte oder einen Weltpriester bestellen durfte. Diese Incorporation bestätigte P. Gregor IX. den 27. Sept. 1234 (Braun, Notit. cod. I, 141).

Die ersten Äbte Anhausens sind aus päpstlichen Bullen und kaiserlichen Urkunden bekannt; Abt Sigfried kommt vor in einer Bulle P. Eugens III. vom J. 1149, ferner im J. 1171 den 1. Mai in Giengen, wo er bei K. Friedrich I. im Stiftungsbrief des Kl. Herbrechtingen als Zeuge auftritt. Abt Ulrich war den 25. Mai 1181 bei eben diesem K. Friedrich I. in Hohenstaufen. Die Reihe

Empfohlene Zitierweise:
August Friedrich Pauly: Beschreibung des Oberamts Heidenheim. J. G. Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart und Tübingen 1844, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAHeidenheim_149.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)