Seite:OALeonberg 077.png

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gewesen war, an das Oberamt Vaihingen abgetreten werden mußte. Nach dem Jahr 1810 traten keine Änderungen in Beziehung auf die Zusammensetzung des Oberamts mehr ein.

Im Jahr 1806 kam das Oberamt zum Kreis Stuttgart und das Amt Weil zum Kreis Calw.

Im Jahr 1810, bei der Eintheilung des Königreichs in Landvogteien, wurde das Oberamt Leonberg der Landvogtei Schwarzwald zugetheilt.

Bei der neuen Kreiseintheilung im Jahr 1817, kam das Oberamt zu dem Neckar-Kreis.


2. Kirchliche Verhältnisse.

Vor der Reformation gehörte unser Bezirk dem größern Theile nach zum Bisthum Speyer, der kleinere zum Bisthum Constanz.

Die speyerischen Orte waren untergeordnet: 1) dem Archidiaconat S. Guido, wozu die dem Landcapitel Pforzheim untergebenen Orte Mönsheim und Wimsheim gehörten. 2) Dem Archidiaconat zur heil. Dreifaltigkeit. Von diesem erstreckten sich zwei Landcapitel über unsern Bezirk: a) Landcapitel Weil mit Weil d. St., Heimsheim, Hausen an der Würm, Merklingen, Warmbronn, Renningen, Malmsheim, Flacht, Münklingen, Friolzheim; b) Landcapitel Markgröningen mit Hemmingen, Heimerdingen, Schöckingen, Hirschlanden, 1/2 Ditzingen, Höfingen, Gebersheim, Rutesheim, Leonberg, Eltingen.

Die Orte des Hochstifts Constanz gehörten zu dessen Archidiaconat vor dem Wald und in das Landcapitel Schmiden; diese waren: 1/2 Ditzingen, Gerlingen, Münchingen.

Nach der Reformation, welche in den altwürttembergischen Orten um dieselbe Zeit wie im übrigen Land, in Leonberg namentlich im Jahr 1537 Montags nach Quasimodogeniti, in dem ritterschaftlichen Ort Schöckingen aber erst 1599 eingeführt wurde, kamen die genannten Orte unter die Dekanate Calw, Leonberg, Markgröningen und Maulbronn, welche der Generalsuperintendenz Maulbronn, und das Dekanat Canstatt, welches der Generalsuperintendenz Lorch (seit Verlegung des Sitzes im Jahr 1599 Adelberg, im Jahr 1810 Urach) untergeordnet wurde.

Zum Dekanat Leonberg gehörten: Leonberg, Ditzingen, Eltingen, Friolzheim, Gebersheim, Gerlingen, Heimerdingen, Heimsheim, Hemmingen, Hirschlanden, Höfingen, Malmsheim, Mönsheim, Münklingen, Renningen, Rutesheim, Schöckingen, Warmbronn. Zum Dekanat Maulbronn (Dürrmenz): Flacht, Wimsheim. Zum Dekanat Calw: Hausen a. d. W., Merklingen. Zum Dekanat Markgröningen: Münchingen. Zum Dekanat Canstatt: Weil d. D.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 077. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_077.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)