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(v. Martens, 419). In Folge des Kriegs lagen noch i. J. 1652 in Stadt und Amt 858 Häuser in Asche.

Im Reichskrieg gegen Frankreich von 1693 zog der Dauphin am 14. (24.) August nach Schöckingen, der Markgraf Ludwig von Baden stand am 7. (17.) September in Mönsheim; Leonberg wurde damals von den Franzosen nicht, wie so viele Orte, mit Brand heimgesucht, mußte aber 503.937 fl. Brandschaden zahlen (v. Martens, 544); dagegen wurde Hirschlanden geplündert, Heimerdingen und Hemmingen verwüstet, in Ditzingen 51 Häuser, deßgleichen viele in Weil d. D. in Asche gelegt.

Auch der spanische Erbfolgekrieg regte i. J. 1704 unsere Gegenden auf, damals zogen den 19. Juli über Weil d. St. preußische Truppen unter dem Prinzen von Anhalt zu dem Prinzen Eugen, und am 19. Juli rückten 7 Bataillone dänische Truppen unter dem General Scholz nach Friolzheim (v. Martens, 592).

Im österreichischen Erbfolgekrieg 1741 zog der französische Marschall von Belleisle von Pforzheim am 20. August nach Mönsheim, am 21. nach Ditzingen, wo er am 22. rastete, von da nach Canstatt (v. Martens, 623).

Im Feldzug v. J. 1796 begingen die Franzosen im Juli hauptsächlich in und um Merklingen großen Unfug (ebend. 663).


4. Alterthümer.
A. Römische. [1]

Die namhaften und häufigen Spuren, welche aus der römischen Periode in unserem Bezirk gefunden wurden, geben hinlänglich Zeugniß, daß zur Zeit, als die Römer das Zehentland in dem Winkel zwischen Donau und Rhein inne hatten, sie sich auch in der Gegend von Leonberg an mehreren Stellen wohnlich niedergelassen und nach verschiedenen Richtungen Straßen angelegt haben. Von den Straßen, welche ohne Zweifel ihre erste Anlage den Römern verdanken, erwähnen wir folgende;

1) Die römische Consularstraße, welche die römische Niederlassung bei Regensburg mit der bei Windisch in der Schweiz in Verbindung setzte, führt unter den Benennungen „Steinstraße, alter Postweg," südwestlich von Feuerbach auf die Grenze zwischen den Oberamtsbezirken

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Leonberg. J. B. Müller’s Verlagshandlung, Stuttgart 1852, Seite 080. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OALeonberg_080.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
  1. Die beschriebenen Alterthümer sind mit wenigen Ausnahmen von dem Topographen Paulus entdeckt und an Ort und Stelle genau untersucht worden.