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neuerlich erst gebaut hat. Das Feld leidet sehr von spätem Schneeabgang.

Mit der Pfarrey ist auch die ev. Pfarrey Magolsheim, nebst der ev. Einwohnerschaft zu Justingen, verbunden.

Zu Böttingen bricht schöner Marmor in Menge, selbst die Staffeln vor den Bauernhäusern sind von Marmor, s. o. S. 51.

Trotz seiner öden Lage kommt Böttingen doch schon im 9ten und 10ten Jahrhundert vor; i. J. 884 erhält das Kloster St. Gallen Güter daselbst,[1] und i. J. 961 bestätigt K. Otto I. einen Tausch des Klosters Schwarzach von Gütern in Munisinges Huntzere in villa Potinga gegen Güter des Bischofs von Chur in Breisgau.[2]

In der Mitte des 12ten Jahrhunderts schenkt Adelheit von Geißlingen, und eben so Conrad von Almendigen dem Kloster Zwiefalten Güter zu Böttingen. 1347 verkauft Heinrich Spät von Steingebronn mit seinen Gütern zu Münsingen auch den Kobolshof zu Böttingen an Würtemberg.[3] Ein Hans Spät verkauft 1462 zwey Lehnhöfe zu Münsingen und Böttingen an das Kloster Offenhausen, und ein Otto von Baldeck hatte im J. 1407 Güter zu B. an das Kloster Pfullingen verkauft. S. o.

Während des dreyßigjährigen Kriegs von 1642 bis 1647 war nicht eine Seele mehr in Böttingen.

Unter den benachbarten Höhen zeichnet sich der Sternberg durch eine weite Aussicht aus. Auf der Grenze zwischen Böttingen und Auingen, am Hardt, findet man noch die Ruinen einer Burg, Hochenloch genannt, wovon eine am Fuße des Bergs entspringende Quelle der Schloßbrunnen heißt. S. Hardt und S. 18.


  1. Ildefons von Arx, Geschichte von St. Gallen, 1. Bd. S. 155.
  2. Neugart Cod. Dipl. I. Nr. 745.
  3. Sulger Ann. Zw. I. 148. 149.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen128.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)