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wegen der Entfernung von Laichingen, ihren Gottesdienst gesucht haben sollen. Die Capelle wurde von Enabeuren aus versehen, und nachdem sie nicht mehr zu gebrauchen war, mußte der kath. Pfarrer daselbst für den Zehentgenuß alljährlich eine Messe in dem Kloster Urspring lesen. Bey der Capelle soll auch ein Schloß gestanden haben; man findet auch noch Mauern und Gewölbe davon. Merkwürdig ist, daß auf dem ziemlich hohen Berge eine nie versiegende Quelle angetroffen wird. In der Nähe befindet sich das Höllenloch, und bey Feldstetten der hohle Stein, Höhlen, wovon oben schon S. 35 u. f. Nachricht gegeben worden. Auch gibt es mehrere Erdfälle in der Gegend, einen sogar im Flecken selber. Auf der Grenze gegen Westerheim über den Hohenwang zieht die alte Römerstraße hin. S. 13. 14. Weitere Nachrichten: S. 45. 47. 51. 72. 74. 77. 86.


20. Gauingen mit Hochberg.
a. Gauingen,

ein kath., vormals Zwiefaltischer Weiler auf der Alp, Filial von Zwiefalten, 1 kleine Stunde davon, und 51/2 St. von Münsingen, mit 122 Einwohnern, C.A. und F.A. Zwiefalten, R. Huldstetten.

Den großen und kleinen Zehnten bezieht der Staat, Heu- und Öhmdzehnten wird nicht gereicht.

Gefälle beziehen

der Staat, aus 14 Falllehen und aus Zinsgütern etc. Geld 35 fl. 12 kr., Dinkel 13 Sch. 7 Si. 1 V., Haber 35 Sch. 1 V., Hanfsaamen 1 Sch. 1 V.; der Staat bezieht auch 3 Sch. 7 Si. 1 V. Vogt und Leuthaber.

Der Ort hat eine, von der Gemeinde i. J. 1819 wieder neu hergestellte Capelle.

Der Berg, worauf Gauingen liegt, heißt Gauenberg, Gauberg. Man findet in ältern Zeiten neben Gauingen auch eine Ort unter dem Namen Gowiberg, der

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen153.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)