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in eine Menge von Urkunden vor, ihr Wappen war ein aufrechter Hund in blauem Felde. Die ältesten, welche man findet, sind die Brüder Theobald und Eberhard von Hundersingen, welche dem Kloster Zwiefalten i. J. 1116 ein Gut zu Hundersingen schenkten, und als Mönche in dem Kloster starben. Die Hundersingen bewiesen sich überhaupt sehr freygebig gegen Zwiefalten,[1] und waren eine Zeitlang auch Unterschirmsvögte des Klosters. Aber schon zu Anfang des 14ten Jahrhunderts geht die Familie ihrem Zerfall entgegen. Im Jahr 1314 versprachen Siboth und Rudolf von H. dem Grafen Eberhard v. W. mit ihrer Veste und allen ihren Dienern beholfen zu seyn, räumen aber zugleich für 300 Pfd. Hl. das Öffnungsrecht in ihrer Burg ein, und 1352 verkauft Rudolf von H. dieselbe mit den dazu gehörigen Dörfern, Weilern und Gütern an Würtemberg für 1400 Pfd. Graf Eberhard der Milde v. W. verpfändete, oder verkaufte auf Wiederlosung, i. J. 1409 mit der Veste Schiltzburg und ihrer Zugehör auch die Dörfer Apfelstetten und Hundersingen wieder, mit Vorbehalt der Burg und des Kirchensatzes an letzterem Ort, an Graf Conrad von Kirchberg um 4000 fl. Die Einlösung muß auch nachher erfolgt seyn, denn i. J. 1463 verkaufte Graf Ulrich der Vielgeliebte, der zu seiner Befreyung aus Pfälzischer Gefangenschaft Geld brauchte, abermals die Dörfer Hundersingen und Apfelstetten an Hans Truchseß von Bichishausen für 1800 fl. und im folgenden Jahre 1464 gab Graf Eberhard im Bart die Burg Hundersingen nebst einigen Höfen und Gülten zu Hundersingen und Apfelstetten dem Hans Truchseß dem jüngern zu Lehen, wogegen Hans der ältere, der Großvater des vorigen, dem


  1. Sulger Annal. Zw. I. 57. 133. 184.
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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen176.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)