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einer Frau und dreyer unmündigen Kinder. Der Thäter blieb unentdeckt.

An einer Bergwand bey Derneck befindet sich die Bettelmannshöhle. S. 36.


c. Weiler,

ein kath. Weiler im Lauterthal, an dem rechten Ufer der Lauter, eine kleine halbe Stunde unterhalb Gundelfingen, mit 42 Einwohnern, kirchliche und Amtsverhältnisse wie bey Münsdorf.

Die Grundherrschaft ist getheilt zwischen dem Baron von Reichlin-Meldegg und dem Fürsten von Fürstenberg; beyde haben auch abwechselnd die Verleihung einer geistlichen Pfründe.

Den Zehenten bezieht in seinem Theil der Baron von Reichlin, in dem Fürstenbergischen die Pfarrey Hayingen, und zu 1/4 ein Fürstenbergischrer Lehensbauer; für den Heu- und Öhmdzehenten erhält die Pfarrey Hayingen einen Zins.

Gefälle beziehen

Fürstenberg (Frohngelder) 6 fl.  
v. Reichlin 46 fl. 21 kr.     Dinkel 3 Sch. Haber 3 Sch.
Pf. Hayingen 8 fl. 4 kr. – 10 Sch. 61/2 S. – 10 Sch. 2 Si. 2 V.
Der Ortsheilige 7 fl. 48 kr.

und der Heilige in Bichishausen 1 Si. Haber.

Der Freyherr von Reichlin bezieht überdieß noch Theigebühren, im Durchschnitt von einem Werth von 95 fl. Die hohe Jagd hat schon lange Zeit Würtemberg, die niedere Fürstenberg. Das Fischwasser in der Lauter gehört ebenfalls Fürstenberg. Vormals besaßen die beyden Grundherrn die hohe und niedere Gerichtsbarkeit gemeinschaftlich; das Besteurungsrecht aber stand bey Fürstenberg, jedoch nur, wie es scheint in dessen Antheil, der Reichlinsche Theil steuerte mit Niedergundelfingen zu dem Ritter Canton Donau. Bey dem Orte steht ein, in das Thal vorspringender, Bergkopf, von dem Einwohnern Kapfle auch Burgstall genannt. Auf demselben stand die Burg Weiler, wovon man noch

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Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Münsingen. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1825, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAM%C3%BCnsingen199.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)