Seite:OAMaulbronn0023.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ziemlich magerer, grobkörniger Sandboden, der, wenn ihm der nöthige Humus fehlt, sogar dem Holzwuchs weniger entspricht; ist aber eine Beimengung von Lehm oder Humus vorhanden, dann begünstigt er den Waldbau, besonders die Anpflanzung der Nadelhölzer.


5. Luft und Witterung.

Die Luft ist im allgemeinen gesund und wegen der balsamischen Ausdünstung der weit verbreiteten Waldungen sehr erfrischend; auf den Hochebenen rechts des Enzthales ist sie etwas rauher, frischer und bewegter, in den Thälern aber, namentlich in dem Enz- und Salzachthale, etwas feucht und kalte Nebel schaden hier zuweilen der Obst- und Weinblüthe. Auch Frühlingsfröste, die allenthalben vorkommen, schaden mehr in den Niederungen als auf den Höhen. Hagelschlag gehört im allgemeinen zu den Seltenheiten und nur die Markungen Illingen, Lomersheim und Wurmberg werden zuweilen von demselben heimgesucht; in Pinache aber kommt Hagelschlag sogar häufig vor. Das Klima ist im allgemeinen mild und begünstigt alle in Württemberg eingeführten Kulturgewächse, wie denn auch, mit Ausnahme von Klein-Villars, Pinache, Serres, Wiernsheim und Wurmberg, sämtliche Orte des Bezirks Weinbau treiben, der zum Theil die vortrefflichsten Weine liefert. Selbst in Wurmberg ist früher Wein gebaut worden.

Die meteorologischen Verhältnisse.[1]

Zur Beurtheilung der Witterungsverhältnisse liegen aus dem Bezirke selbst keine Beobachtungen vor; die nächsten württembergischen meteorologischen Stationen sind Bönnigheim (Apotheker Völter seit 1861) und Bruchsal (Telegraphist Herb seit 1863), deren Resultate im Folgenden gegeben werden. Am nächsten beim Oberamtssitze gelegen ist die meteorologische Station Bretten (Bezirksarzt Dr. Munke), deren Resultate aus den 6 Monaten December 1869 bis Mai 1870 von dem Vorstand der badischen meteorologischen Stationen, Herrn Hofrath Wiedenmann gütigst mitgetheilt wurden. – Zur Vergleichung werden noch die Stuttgarter Resultate beigefügt.

Mittlere Wärme:

Auf die 15jährige Periode 1855/69 reducirt gibt die Wärmemittel in Réaumur’schen Graden die nachstehende Zusammenstellung:


  1. Von Professor Dr. Schoder.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Maulbronn. H. Lindemann, Stuttgart 1870, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OAMaulbronn0023.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)