Die für das Jahr 1867 sich ergebende größte Dichtigkeit der Bevölkerung zeigt schon durch ihren bis 1871 eingetretenen Rückgang, daß sie lediglich eine Folge der dem Bezirk damals durch den Eisenbahnbau zugeführten Arbeiterbevölkerung war.
Die Bevölkerung des Bezirks wohnt vorherrschend in geschlossenen Orten. Zu den 34 Hauptorten des Bezirks gehören nämlich 48 Parzellen, so daß auf eine Gemeinde durchschnittlich nur 2,41 Parzellen oder einzelne Wohnorte kommen, im Durchschnitt des Schwarzwaldkreises dagegen kommen auf eine Gemeinde 2,56, im Landesdurchschnitt 4,30 Parzellen.
Von der Einwohnerschaft der 34 Gemeinden entfallen sodann nach der neuesten Zählung von 1871 insbesondere auf
1) die beiden Gemeinden von mehr als 3000 Einwohner Rottweil und Schwenningen |
9449 Einw. oder 31,03 % |
2) auf 4 Gemeinden mit 1000–2000 Einwohnern | 6129 Einw. oder 20,13 % |
3) auf 15 Gemeinden mit 500–1000 Einwohnern | 9786 Einw. oder 32,14 % |
4) auf 13 Gemeinden mit 2–500 Einwohnern | 5086 Einw. oder 16,70 % |
Zusammen | 30.450 Einw. oder 100 % |
Der Bezirk gehört zu den vorherrschend katholischen in dieser Landesgegend, und enthält nach den Oberämtern Spaichingen und Horb die relativ größte Zahl von Katholiken. Deren Procentzahl an der ganzen Bevölkerung berechnet sich nämlich nach der Zählung von 1871 für das Oberamt
Tuttlingen | auf 39,65 % |
Spaichingen | auf 90,75 % |
Rottweil | auf 77,00 % |
Oberndorf | auf 68,47 % |
Horb | auf 84,95 % |
Rottenburg | auf 59,83 % |
in den übrigen 11 Oberämtern des Schwarzwaldkreises dagegen auf weniger als 13 %.
Die absoluten Zahlen über die Vertheilung der Konfessionen im Bezirk sind nach verschiedenen Aufnahmen folgende.
Es wurden gezählt
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0084.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)