Seite:OARottweil0132.jpg

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Böhringen, Dotternhausen (von der Grundherrschaft) Dunningen, Hausen o. R., Herrenzimmern, Irslingen, Lauffen, Neufra hauptsächlich mit Mastvieh, Schömberg namentlich mit Stieren und Mastvieh, Schwenningen in großer Ausdehnung, Stetten o. R., Täbingen und Zimmern u. d. B. Außer den schon genannten ist die Viehmastung und der Verkauf von gemästetem Vieh noch von Belang in Rottweil und Dormettingen. Der Absatz des Viehs geschieht hauptsächlich auf benachbarten Märkten, ferner geht ein Theil nach Baden, der Schweiz und in das Elsaß. Handel mit Milch treiben Rottweil, Bühlingen Neukirch, Schwenningen, Zepfenhan und Zimmern o. R., in den übrigen Orten wird der Milchertrag, soweit er nicht für den eigenen Bedarf nöthig ist, verbuttert und theilweise als Butter oder Schmalz zum Verkauf gebracht.

Die Schafzucht ist nicht ohne Bedeutung und wird in den meisten Orten theils von Ortsbürgern, hauptsächlich aber von Pachtschäfern getrieben; die bedeutendste Schafzucht hat die Grundherrschaft von Dotternhausen, auch auf der Markung Rottweil lassen die Pächter 800–1000 Schafe laufen. Gar keine Schafzucht haben Locherhof, Neufra, Schömberg und Wellendingen. Die Wolle wird theils auf inländischen Wollmärkten, theils in der nächsten Umgegend und in das Großherzogthum Baden abgesetzt. Der Abstoß der Schafe geschieht hauptsächlich nach Baden und Frankreich. Der Bezirk besaß am 10. Januar 1873 8 spanische, 2840 Bastarde, 1084 veredelte Fleischschafe und 692 Landschafe, zusammen 4624 Stücke. In Vergleichung mit den übrigen Oberämtern, nahm der Bezirk im Januar 1865, wenn man die Zahl der Schafe auf 100 Einwohner in Betracht zieht, hinsichtlich der spanischen Schafe die 22., der Bastarde die 38., und der Landschafe die 41. Stelle, hinsichtlich der Schafe überhaupt die 40. Stelle ein.

Die eigentliche Zucht der Schweine ist im Ganzen genommen nicht bedeutend, und die meisten Orte beziehen entweder alle oder doch die Mehrzahl ihrer Ferkel und Läufer von außen, die sie alsdann theils für den eigenen Bedarf, theils zum Verkauf aufmästen; letzterer ist in mehreren Orten sehr namhaft. Beträchtliche Schweinezucht haben Deißlingen, Dormettingen, Dotternhausen, Neufra, Neukirch, Roßwangen, Schömberg, Wellendingen (sehr bedeutend) und Zepfenhan. Die übrigen Orte haben gar keine oder nur unbedeutende eigene Zucht, dagegen nicht selten einen namhaften Verkauf an aufgemästeten Schweinen. Die verbreiteste Race ist die halbenglische, außer ihr trifft man auch die ganz englische, die bayerische und die Landrace. Die Zahl der am 10. Jan. 1873

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)