Seite:OARottweil0444.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Österreich zu Innsbruck, wo er eine nicht unbedeutende Rolle spielte, bekleidete auch längere Zeit die Hauptmannsstelle in der Ehrenberger Klause, wurde 1458 Rath und 1460 Landhofmeister des Gr. Eberhard im Bart. Er erkaufte 1453 das Dorf Ablach, 1455 in Verbindung mit seinem Bruder 1/3 an Schloß Staufen und Dorf Hilzingen, 1456 auf kurz Krauchenwies, 1463 Altheim und Göggingen, um dieselbe Zeit Schloß und Dorf Gutenstein, namentlich aber im J. 1462, mit Zustimmung des Erzherzogs Sigmund, die österreichische Pfandschaft Oberndorf und Waßeneck für die Pfandsumme von 6000 fl. von genanntem Gr. Eberhard im Bart und im Jahre 1463 die vier Dörfer Waldmössingen, Beffendorf, Bochingen und Altoberndorf, gleichfalls österreichische Pfandschaften, von dem Abt Bernhard von Hirschau um 3000 Goldgulden, welche beide Pfandschaften der Familie bis zu ihrem Aussterben verblieben. Zudem erhielt er noch im J. 1466 von Gr. Eberhard die Feste Achalm verpfändet, woselbst er mehrere Jahre hauste, bis sie ihm Gr. Eberhard wieder abnahm und er von Erzherz. Sigmund von Österreich dafür die Vogtei Bregenz erhielt. Übrigens verglich er sich im J. 1473 wieder mit Gr. Eberhard und versprach auf 12 Jahre um 60 fl. jährliches Dienstgeld sein Diener zu sein. Den 7. August 1471 bestätigte K. Friedrich IV. ihm, seinem Bruder Gottfried und seinem Sohn Johann Wernher ihre Privilegien, insbesondere die Freiheit von fremden Gerichten und die hohen Gerichte in ihren Städten Mößkirch und Oberndorf mit dem Blutbann (Chmel 2, 621). Gottfried von Z. († 1508) lebte nach kürzerem Aufenthalt am württ. Hof meist zu Herrenzimmern; im J. 1490 erwarb er den Kirchensatz und Zehenten zu Epfendorf, das Lehen Schenkenberg und verschiedene sonstige Zehenten in der Umgegend; den 26. März 1495 verkaufte er einen großen Theil seiner Güter, nämlich das Schloß und Dorf Seedorf, das Städtchen Herrenzimmern, Winzeln, Hochmössingen, Villingen und Thalhausen, die Kirchensätze und Zehenten zu Dunningen und Epfendorf, alles dies sein Eigen, ferner den Burgstall Staufen mit dem Bauhof und seinen Theil an Hilzingen, die Vogtei der 4 Dörfer in der Höri, Horn, Gundelsheim, Weiler und Utznang, 31/2 Fuder Weingülten aus dem Mainauer Haus in Überlingen, dieses österreichische Lehen, sowie alle seine Ansprüche an Mößkirch und Oberndorf um 20.000 fl. unter Vorbehalt des Wiederlosungsrechts für sich und seine Familie an die Stadt Rottweil, wahrscheinlich um dieselben seinem Stamme gegen die Gr. von Werdenberg zu retten (s. u., vrgl. Ruckgaber, Zimmern 153); auch wurden diese Besitzungen bald wieder zimmerisch. Seinem Bastardsohne Heinrich stellte K. Maximilian I. im J. 1500 einen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Rottweil. H. Lindemann, Stuttgart 1875, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OARottweil0444.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)