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S. 198. 240; Mone Quellensamml. 3, besonders 109. 116. 117, und Zeitschr. 7, 517; ferner über seine Regierung zu Straßburg Wimpffeling, Catal. episcop. Argentinens. 1660 S. 71, Strobel, Geschichte des Elsaßes 2, 138–177, Glatz im kathol. Kirchenblatt f. d. Diöcese Rottenburg 1866 S. 121 ff). 1

Im Allgemeinen gehörte der Ort in früherer Zeit zur (obern) Grafschaft Hohenberg[1], wie denn auch Gr. Hugo (I.) in der unten genannten Urkunde hiesigen Besitz als in seiner Herrschaft gelegen bezeichnet. Sonst wird D. allerdings unter den hohenbergischen Besitzungen nicht besonders genannt und erst in der österreichischen Zeit erscheinen gegen Ende des 15. Jahrhunderts einige Verleihungen spezieller hiesiger Güter durch Österreich. Die hohenbergische Herrschaft hatte hier dieselben allgemeinen Rechte und Gerechtsame wie an anderen Orten und bezog im Ganzen den großen Zehenten, während der kleine der Pfarrei zustund (Lgb. von 1583). Die österreichische Jurisdiktionstabelle vom J. 1804 nennt alle Rechte als österreichisch. Seit dem 13. und 14. Jahrhundert aber wird uns außerdem noch verschiedenartiger Besitz hier bekannt, vor Allem in Verbindung mit Erwerb der Klöster Hochmauren-Rottenmünster und Beuron solcher der gräfl. urachischen und zollerischen Familie; einestheils nemlich vergabte an die Frauenklause zu Hochmauren Ritter Berthold von Egesheim mit Einwilligung der Grafen Egeno des Älteren und des Jüngeren von Urach als Lehensherrn einige hiesige Güter, eine von K. Friedrich II. als Oberlehensherrn den 15. April 1217 bestätigte Schenkung (Wirt. Urkb. 3, 64), anderestheils werden hiesige Leute und Güter unter dem Kl. beuronschen Besitz aufgeführt, über welchen im J. 1253 Gr. Friedrich von Zollern die – im J. 1303 von der Familie Zollern an das Bisthum Constanz verpfändete Vogtei übernahm (vrgl. oben S. 222). Ferner sind zu nennen: Johannes von Hönstätten (hohenz. O.-A. Haigerloch; 1295), Anselm und Konrad von Wartenberg (1297), die Gr. Eberhard und Hugo von Lupfen (1311), Heinrich von Balgheim (1317) und Hans von Balgheim (1338), Gr. Berthold von Sulz (1325, 1335),


  1. Es beruht auf einer Verwechslung mit dem nicht weit entfernt gelegenen Dürrheim (bad. A. Villingen), wenn bisweilen, z. B. in Röders Lexikon von Schwaben 2. Aufl. 1, Sp. 473 „Dürbheim am Fuß des Heubergs“ als Ort der Johanniterkommende Villingen aufgeführt wird. Auf dieses Dürrheim ist auch der Waltherus nobilis de Durrehaim im J. 1267 bei Schmid Urkb. 29 zu beziehen.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0303.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)