Seite:OATuebingen 090.png

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Dieser Tabelle zufolge nun hat die ortsangehörige Bevölkerung des ganzen Bezirks in der 40jährigen Periode von 1812 bis 1852 fortwährend zugenommen, nur von 1831 auf 1834 hat sich – übrigens blos in Folge der Berichtigung des Resultats der jährlichen Aufnahmen durch die mit der 10jährigen Zählung verbundene Revision der Familienregister – eine Verminderung ergeben, die bis 1834 nachwirkte, so daß die Bevölkerung von 1834 um 0,56% geringer erscheint als die von 1831. Im Ganzen beträgt der Zuwachs von 1812–1852 30,44% der Bevölkerungszahl von 1812. Die Zahl der Ortsangehörigen von 1852 dagegen hat sich bis 1858 um 2,6% vermindert. Von 1858 an bis 1865 vermehrte sich die Bevölkerung wieder, aber nur um 4,26% der Zahl von 1858, so daß der ganze Zuwachs von 1812–1865 in 53 Jahren beträgt 32,53%.

Es ist also in der Ziffernreihe der ortsangehörigen Bevölkerung die Wirkung der in den 50er Jahren eingetretenen Krisis weniger bemerkbar. Anders verhält es sich bei der Zahl der Ortsanwesenden, denn diese vermehrte sich von 1834–1849 um 11%, von da an bis 1858 trat eine Verminderung um 8% ein, von 1854–1864 wieder eine Vermehrung um 2% und die ganze Zunahme von 1834 bis 1864 beträgt nur 5%. Da die Zahl der Ortsangehörigen auch alle diejenigen Personen umfaßt, die, ohne förmlich ausgewandert zu sein, oder auch ohne Heimathschein sich im Ausland aufhalten, sowie diejenigen, die in anderen Bezirken sich befinden, während sie selbst oder ihre Eltern ihren Wohnsitz im Bezirk haben; so übersteigt in den meisten Bezirken die Zahl der Ortsangehörigen die der Ortsanwesenden und nur in solchen, wo sich eine große Zahl von Ausländern und Ortsfremden aufhält, tritt das umgekehrte Verhältniß ein. Im Oberamtsbezirk Tübingen nun war diese Differenz in früheren Jahren unerheblich, denn auf die im Jahr 1832 unter Berichtigung der Familienregister vorgenommene 10jährige Zählung ergab sich bei der nächsten Zählung am 15. Decbr. 1834, mit welcher zugleich die erste Zollvereinszählung vorgenommen wurde, ein Mehr von 17 Ortsanwesenden gegenüber der Zahl der Ortsangehörigen. Nach der Zählung von 1846 dagegen ergab sich gegenüber der Zahl der Ortsanwesenden ein Mehr von 120 Ortsangehörigen und zwar deßhalb, weil anstatt 3031 abwesender Angehöriger nur 2911 Fremde im Bezirk anwesend waren. Von 1849 an steigerte sich nun, vielleicht durch gleichzeitige Zunahme der Zahl abwesender Angehöriger und Abnahme der Zahl der anwesenden Fremden, das Mehr der Ortsangehörigen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 090. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_090.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)