Seite:OATuebingen 189.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

etwas früher), Gniebel zum Theil 1473, Kusterdingen 1484, Kirchentellinsfurth 1594. Die Besitzungen des Klosters Bebenhausen fielen ihm durch die Reformation zu. Die Oberherrlichkeit über Bläsiberg (von Schott gen. Hopfer), Kilchberg (von Tessin), Rübgarten (von Kniestädt), Wankheim mit Cresbach und Eckhof (von St. André) erlangte es durch Napoleons Tagbefehl vom 19. Dez. 1805 bezüglich der Güter der Reichsritterschaft überhaupt, die des fürstlich Taxisschen Ammerhofs durch die Rheinbundsacte vom 12. Juli 1806.

Das Amt Tübingen bestand ursprünglich aus den 1342 erworbenen Tübinger Ortschaften nebst Gönningen; mit ihm wurden dann die späteren Erwerbungen vereint. Es umfaßte damals mehrere Ortschaften, welche von dem alten Bestand zwischen 1808–42 abgetrennt wurden (s. u.).

Die zum Klosteramt Bebenhausen gehörigen Ortschaften sind zum Theil I. 5, weitere im topographischen Theile unter Bebenhausen erwähnt. Der Bestand beider Ämter blieb bis 1806 ungeändert; damals kamen sie beide zum Kreise Rottenburg. Das Amt Tübingen erhielt den Ammerhof mit den ritterschaftlichen Orten, dem Amte Bebenhausen wurde der Stab über Oberndorf, Pfäffingen und Poltringen zugetheilt. Am 25. April 1807 wurde das letztere Amt aufgelöst; von ihm kamen zum Tübinger: Bebenhausen, Immenhausen, Lustnau, Oberndorf, Ofterdingen, Pfäffingen, Pfrondorf, Poltringen, Unter-Jesingen mit Roseck, Waldhausen. Dieses Tübinger Amt trat 1808 an’s Oberamt Herrenberg ab: Entringen, Oberndorf und Poltringen; den 27. Okt. 1810, wo es zur Landvogtei am mittleren Neckar kam, auch noch Hagelloch, Rosenau, Pfäffingen, Unter-Jesingen, Roseck; dem Oberamt Rottenburg wurde unter letzterem Tage Mössingen mit Belsen und Sebastiansweiler, ferner Öschingen, Ofterdingen und Thalheim zugetheilt. Dagegen wurde im Jahre 1811 Dettenhausen vom Oberamt Böblingen abgetreten.

Bei der Eintheilung des Landes in vier Kreise im Jahr 1817 kam das Oberamt Tübingen zum Schwarzwaldkreis; am 6. Juli 1842 erhielt es noch Hagelloch mit Rosenau vom O.A. Herrenberg, Pliezhausen vom O.A. Urach und somit seinen jetzigen Bestand, indem es Altenrieth an’s O.A. Nürtingen abtrat.


2. Kirchliche Verhältnisse.

Vor der Reformation gehörten die Bezirksorte zum Bisthum Constanz und zwar zu den Archidiakonaten „vor dem Wald“ und „Alp“. Landkapitel des ersteren Archidiakonats waren:

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tübingen. H. Lindemann, Stuttgart 1867, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OATuebingen_189.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)