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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

mehr auf dem Stein zu sehen, und es ist fast zu zweifeln, ob sie je darauf gestanden haben, da sie auch in ältern Abschriften fehlen. Pregizer hat C. R. R.

Ein 4ter Altar, der zu Canstatt gefunden worden ist, den aber Sattler und andere vaterländische Schriftsteller nicht haben, hatte die von Gruter, p. 6, 4., aus Apian p. 461, 1. mitgetheilte Inschrift:


IN H • D • D • IOVI
ET • IVNONI • REG •
ET • GENIO LOCI
ET . . . . . .
. . GERIONIS SR
VERVS MIL • LEG •
XXII ANTONIAN
BF • COS • PRO • SVA
ET • SVOR . . . .
. . . DIV . . . .
ANTON . . . . .

Der Sinn ist: dem Jupiter und der Juno und dem Schutzgeist des Orts hat Gerionius (?) Severus, Soldat der 22. Legion diesen Altar für sein und der Seinigen Heil gesetzt. Mehr darüber s. W. Jahrb. a. a. O.

Von einem 5ten Altare, den Juvenius Justinus der Fortuna geweiht hat, ist es zweifelhaft, ob er zu Canstatt oder wo sonst gefunden worden ist.

Nach diesen Denkmälern waren es die 8te und die 22te Legion, welche in unserer Gegend gestanden hatten, die erstere hat sich schon unter Cäsar hervorgethan, die andere in Egypten und bey der Eroberung von Jerusalem sich ausgezeichnet.

Nach der Vertreibung der Römer wurden ihre Werke meist zerstört, auf den Trümmern ihrer zerstörten Thürme und Castelle ließen sich die vornehmen Deutschen nieder,

Empfohlene Zitierweise:
Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 021. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt021.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)