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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

theils in halbzollgroßen Rhomben krystallisirt, in den obern Schichten des Muschelkalks, besonders schön bey Schmieden und auch bey Zuffenhausen. 2) Erdpech, theils klein traubig, theils aber rindenartiger Überzug in den obern Schichten des Muschelkalks am Fuße des Rotenbergs. 3) Blau-Eisenerde als dünner, rindenartiger Überzug in den obersten Schichten des sandigen Kalkmergels am Fuße des Rotenbergs.

B. Im Keupergyps. 4) Fasriger graulichweißer Gyps in den mittlern Schichten des Keupergypses am Rotenberg und in den Gypsbrüchen bey Felbach. 5) Perlgrauer, späthiger Gyps als rindenartiger Überzug und in kleinen unvollkommenen Tafeln auf dem Schieferthon des Keupergypses und auf dichtem Gyps; in den mittlern Schichten des Keupergypses vom Rotenberg und hin und wieder in den untern Schichten bey Felbach. 6) Ziegelrother und schneeweißer, sehr feinkörniger Keupergyps aus den obern Schichten des Keupergypses am Rotenberg und bey Unter-Türkheim.

C. Im Keupersandstein. 7) In kleinen Rhomben krystallisirter, schneeweißer Kalkspath, die innern hohlen Räume von Mergelkugeln ausfüllend, am Fuße des Kapelbergs bey Felbach. 8) Graulichweißer Faserkalk als 1/4 Zoll starker, rindenartiger Überzug, auf den Ablösungen eines röthlichbraunen, eisenschüssigen Thonsandsteins vom Kapelberg. 9) Schwerspath in kleinen, hahnenkamm- und halbkugelförmigen zusammengehäuften, gelblichweißen Kristallen in den Höhlungen der Kugeln des verhärteten Keupermergels. Kapelberg. 10) Gelblichweißer, blättriger Schwerspath, in unvollkommenen Tafeln, in den obern Keupersandsteinschichten des Kapelbergs.

D. Im Liaskalk. 11) Späthiger Gyps, gelblichbraun, in kleinen, säulenförmig zusammengehäuften Kristallen, auf dem Kalkmergel in den obern Lias-Schichten des Bopsers. 12) Feineingesprengter, blättriger Bleiglanz, in einem bläulichgrauen Liaskalk, in den mittlern Schichten der Liasformation des Bopsers.

E. Im Süßwasserkalke. 13) Arragonit, graulichweiß, als zollmächtiger, rindenartiger Überzug auf den Klüften des Süßwasserkalks und in kleinen Schnüren und Plättchen diesen durchsetzend. Sulzerain bey Canstatt. 14) Ockergelber Kalkmergel in mehreren Fuß mächtigen Flözen oberhalb dem dichtern Süßwasserkalk, am Sulzerain. 15) Dichter Brauneisenstein, als rindeartiger Überzug, in den Klüften des Süßwasserkalks am Sulzerain.

F. In den Dilluvial-Ablagerungen. 16) Schwärzlichbrauner Holzstein, als Gerölle auf dem Rosenstein.

Empfohlene Zitierweise:
Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 044. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt044.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)