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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt

Strohhutfabrikanten Knoblauch mit Hülfe des würdigen und um das Wohl seiner Pfarrkinder in jeder Beziehung treu besorgten Pfarrers Böhringer im Jahr 1827 gegründet. Anfänglich beschäftigte Knoblauch die Anstalt von Stuttgart aus, im Jahr 1829 ließ er sich selbst zu Rommelshausen nieder, nachdem er bei dem Dorfe ein ausnehmend schön gelegenes Haus nach Schweizer Art gebaut hatte. Sowohl er als die Anstalt hatten sich der besondern Theilnahme und Unterstützung des Königs zu erfreuen. Durch die neuere Nachbarschaft einer gleichen Anstalt zu Stetten ist der Stand der Rommelshauser Anstalt etwas erschwert worden, besonders da jene bis jetzt eine jährliche Unterstützung vom Staat genoßen hat.

Die Ölmühle steht 1/4 Stunde von dem Orte, an dem Haldenbach und der Straße nach Stetten; sie ist unbewohnt und wird nur zeitweise betrieben. Die Gemeinde besitzt ein nicht unbeträchtliches Waldeigenthum.

Rommelshausen ist ein alter Würtembergischer Ort. Es gab übrigens auch Herren von Rommelshausen, die ohne Zweifel ihren Sitz in dem Orte, da wo jetzt der Schafstall steht, hatten; ob aber dieselben je im Besitze von Rommelshausen waren, ist unbekannt; wahrscheinlich besassen sie nur das unter dem Namen Schafhof begriffene Gut, wiewohl auch dieser Besitz nicht beurkundet ist. Sie kommen nur kurze Zeit, und zwar zu Ende des 13ten Jahrhunderts, in Urkunden vor. 1270, da Eglof von Steußlingen seine Herrschaft den Grafen Eberhard und Ulrich v. W. zu Lehen aufträgt, sind Zeugen: Joannes de Rumeltheshusen et Dietherus filius suus, mit Wolf von Stetten, Reinhard und Gerold von Velbach etc. Sattler I. Beyl. 3. Eben dieselben erscheinen auch in demselben Jahre in einer Urkunde der Herzoge Ludwig und Conrad von Teck als Zeugen; 1271 ist der Vater mit Wolf von Stetten Zeuge bey der Schenkung der Grafen Ulrich und Eberhard v. W. an das Kloster Mariaberg Sulger I. 223; 1273 erscheint wieder Johs de Rumeltshusen mit dem Truchseßen Wolfram

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Memminger: Beschreibung des Oberamts Canstatt. J. G. Cotta, Stuttgart und Tübingen 1832, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtCanstatt185.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)