Seite:OberamtNeresheim0060.jpg

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abgerechnet, stetig vermehrt und zwar von 21.599 auf 25.299 Personen oder um 17%, also jährlich im Durchschnitt um 0,44%. Von 1852 an dagegen zeigt sich, wie beinahe in sämtlichen Bezirken des Landes, zufolge des damals in Württemberg stattgehabten allgemeinen wirthschaftlichen Nothstandes, so auch im Oberamt Neresheim ein Rückgang der Bevölkerung, der hier bis zum Jahre 1858 andauerte, in welchem Jahre die ortsangehörige Bevölkerung noch 24.950 Personen zählte, also, die Zahl von 1852 = 100 angenommen, eine Verminderung um 1,4% zeigte oder, nach jährlichem Durchschnitt, von 0,23%. Im Ganzen beträgt die Zunahme der ortsangehörigen Bevölkerung in den 57 Jahren von 1813–1870 19,39% oder durchschnittlich jährlich 0,34%.

Die ortsanwesende hat sich, eine unbedeutende Verminderung von 1840–1843 abgerechnet, von 1813 bis 1846 gleichfalls fortwährend und zwar von 20.593 auf 23.331, also um 13,66% oder durchschnittlich jährlich um 0,41% vermehrt; hier aber zeigte sich der Rückgang der Bevölkerung schon bei der Zählung von 1849, welcher denn auch, die ohne Zweifel theilweise zufolge des Eisenbahnbaues bei der Zählung von 1861 zum Vorschein gekommene Vermehrung abgerechnet, seither fortwährend andauerte und den Stand von 1846=100 angenommen, bis zur neuesten Zählung am 3. December 1867 im Ganzen 5,37% oder durchschnittlich jährlich 0,26% ausmachte; so daß die Gesamtzunahme der ortsanwesenden Bevölkerung in den 54 Jahren von 1813 bis 1867 nur 7,20% oder durchschnittlich jährlich nur 0,13% betrug. – Da bei der ortsangehörigen Bevölkerung aber mit Ausnahme der förmlich Ausgewanderten alle in die Familien-Register eingetragenen, im Bezirk ansäßigen Personen mitgezählt wurden, worunter in der Regel viele begriffen waren, von deren Abwesenheit den Behörden gar nichts bekannt war, so ist die Zahl der ortsangehörigen Bevölkerung in der Regel höher als die der ortsanwesenden, weil sie einen unrichtigen Überschuß enthält, und die Zahl der Ortsanwesenden gibt daher ohne Zweifel ein richtigeres Bild der faktischen Verhältnisse als erstere. – Jener Überschuß bewegte sich z. B. 1864, in Prozenten der ortsanwesenden Bevölkerung ausgedrückt, bei denjenigen Bezirken, wo überhaupt ein Überschuß der ortsangehörigen Bevölkerung vorhanden war und nicht, wie dieß gewöhnlich in den Bezirken mit größeren Städten der Fall ist, die ortsanwesende Bevölkerung vorherrschte, zwischen 0,2% im Oberamt Eßlingen und 18,5% im Oberamt Welzheim, und betrug damals im Oberamt Neresheim 13,1%, in dem benachbarten Oberamtsbezirk Heidenheim dagegen nur 6,4%.

Was insbesondere die einzelnen Ortschaften des Oberamtsbezirks anbelangt, so zeigt bei einer Vergleichung der Resultate der Zollvereinszählungen von 1834 und 1867 die Bevölkerung von 19

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Neresheim. H. Lindemann, Stuttgart 1872, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtNeresheim0060.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)