Seite:OberamtTuttlingen0112.jpg

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niedere Geburtenzahl (bei OZ. 1 u. 6, 19 und 20) verbinden; während die weiteren 4 Gemeinden mit zusammen 2892 Einwohnern zwar eine sehr geringe und mittelmäßige Kindersterblichkeit von nur 25,26 bis 33,93 % der Lebendgeborenen, (bei OZ. 1, 3, 4 und 11) aufweisen, daneben aber auch eine mittelmäßige beziehungsweise äußerst geringe Geburtenzahl (bei OZ. 14 u. 21–23).

Obgleich nun im Ganzen beim östlichen Theil des Bezirks ungeachtet der großen Kindersterblichkeit noch eine etwas geringere durchschnittliche Sterblichkeitsziffer sich ergibt, als in der westlichen Abtheilung (ohne die Stadt Tuttlingen), so ist dieselbe bei der geringeren durchschnittlichen Verhältniszahl Geborener doch bedeutend genug, um einen kleineren Geburtenüberschuß zu bewirken.

Wenn man von der Stadt Tuttlingen absieht, welche bei mittelmäßiger bis geringer Geburtenzahl und Kindersterblichkeit (OZ. 17 und 13) und bei geringer Sterblichkeit im Ganzen einen sehr starken natürlichen Zuwachs hat, so haben dagegen in der übrigen westlichen Abtheilung diejenigen 6 Gemeinden, welche bei OZ. 16 und 18–22 eine sehr hohe Kindersterblichkeit von 38,68 bis 45,36 und dabei meistens auch eine hohe Geburtenzahl (OZ. mit 2, 4, 7, 11 und 16) zeigen, zusammen nur eine Bevölkerung von 3521 Einwohnern oder von 30,52 % der ganzen Bevölkerung dieser Abtheilung des Bezirks. Die Mehrzahl der weiteren 8 Gemeinden dagegen mit einer Bevölkerung von 8014 Einwohnern, worunter namentlich die größeren Orte Thalheim, Thuningen und Trossingen, verbindet mit einer geringen und mittelmäßigen Kindersterblichkeit von 25,55 bis höchstens 34,04 % der Lebendgeborenen eine mittelmäßige bis hohe Zahl Geborener.

Unter solchen Umständen ist zwar in dieser westlichen Abtheilung die Kindersterblichkeit durchschnittlich geringer als in der östlichen; da die Sterblichkeitsziffer im Ganzen aber gleichwohl etwas höher ist, so bewirkt hier vorzugsweise die für die Mehrzahl der Bevölkerung sich ergebende höhere Geburtsziffer auch einen größeren natürlichen Volkszuwachs. Im Ganzen beträgt der Geburtenüberschuß oder natürliche Volkszuwachs für die 6 Jahre 1871–1876 nach unserer Übersicht auf je 100 Einwohner

1) im östlichen Theil 0,93
2) in der Stadt Tuttlingen 1,20
3) im übrigen westlichen Theil des Bezirks 1,09

und es ist hienach dieses Ergebnis bei dem natürlichen Volkszuwachs in der Stadt Tuttlingen vornehmlich der relativ

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0112.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)