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dunid, dä (l.), däd (l.), dəun, imp. duər; bringə, brächd (l.), brähd (lang), bråchd (l.), bråhd (l.); denkə, däinkə. dächd, dähd (lang), däinkt mi dunkt, dünk, dünkid, part. dunkt, führtə (l.) (Rietheim füətə) regelm., part. gforchtə; riwə, s’rüt (lang), rüid, griwa; wërdə, wur, wursch, wurd, wäərid, wäər, wûrd, wuərdisch, woarə.

Die Deklination weicht vom Gemeinschwäbischen nicht wesentlich ab, doch sind die Formen zum Theil noch besser entwickelt, z. B. statt ənmə mân; inəmə oder imənə mân, di guət schtund, di lange näht (l.). Streben nach Vereinfachung zeigt sich bei dem Genetiv: s måtrs wie s fatrs; bei dem starken Dativ: im hoalic dem Heiligen (der Stiftung), bei dem aus Hebel bekannten Accusativ: Jergli leng mr dr[ER 1] haschpl, so jedenfalls immer vor Vokalen, während vor Konsonanten des Wohllauts wegen auch wohl steht: gimr de kübl, dagegen ist: du bisch en rârə wohl gleichfalls als Accusativ zu fassen, weil prädicativ: ebenso freilich n rëəhte mân duod dês nit. Ebendahin: ärm, hälm, däg (l.), brünnə, d’doarn, d’hoarn, d’ wäld, d’kînd, d’səubə, d’axə (Äxte), d’schtanmə, d’blatə, d’kəüə, mit schwacher Flexion, und umgekehrt: tiərər, gebëtr, schtükr, betr, hembr, soalr (bloß bei neutris). Mhd. n tritt hervor in mülinə, luogine. Ebenso: früənr. Das neutr. des adj. ist ohne Endung: liəb kînd. Von abweichendem Genus ist hervorzuheben: s sând. Von Umlaut: dr brüödr, d’döhtr, ünsr.

Pronomina: îh ich mînr mîr mr mich mi, dû dou də dînr dir dr dich di, ër sînr im in, si îrər ir si, ës sînr im ës (von ledigen weiblichen Personen, z. B. (s Marəi), mir, ünsr əunns üns, ir dr iwr üər əüw əüb, si ir in, mînnr mînns mînm mînn, mînne mînnrə mînnrə mînnə, mînns mîns minm, dînnr dînns dînm dînn, sînnr sînns sînm sînn, dëər dessə dëəm dëən, diə dëərə dëərə diə, dês dessə dëəm, ëənn ëənnə ëənmə, fem. ëənne ëənrə, ëənns ëənnəs ëən; der Gegensatz ist disr dise disəs, dann das Nähere bezeichnend, ohne diesen Gegensatz aber das Andere, z. B. dr wirklich schultəs und disr, d. h der vorige; dr sëal selbiger, dëərjenig diəjenig desjenig nur bei besonderer Hervorhebung, sonst dafür dëər diə dês; solch heißt sot; wëər wes wëənm wën, was wes, ån åns åmə ån, åne ånərə, åns, nëənmrd nëənmrds; das allgemeine Relativ ist , das Interrogativ welə wele wels, jemand ist jabr, etwas jabəs, selber sëəlwr(ds).

Beim Komparativ findet durchaus Umlaut statt.

Die Präpositionen bieten nichts besonderes, außer ab

Errata

  1. S. 163 Z. 13 statt də lies dr. Berichtigungen und Nachträge
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 163. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0163.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)