Seite:OberamtTuttlingen0310.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Im Wald Hoheneck bei der badischen Grenze zieht ferner eine 5–600′ lange Schanze (wohl aus neuerer Zeit) hin.

Flurnamen, die einen historischen Werth haben könnten, sind, auf der Markung folgende: Wachtfelsen, Hennenbühl, Wangen, Lugen, Hofäcker, im Kessel und im Ramspel.

Zu der Gemeinde gehören:

b. Bärenthalhaus, 3/4 Stunden nördlich, im Bärenthal.

c. Bergsteig, steht bei der Heilandskapelle, dem sog. Heiland, 1/2 Stunde südwestlich vom Ort, an der Straße nach Mühlheim, da wo die Straße nach Neuhausen ob Eck abzweigt.

d. Schloß Bronnen, 3/4 Stunden nordöstlich von Fridingen gelegen. Auf dem rechten Donauufer liegt es auf senkrechtem, durch eine tiefe Kluft von dem übrigen Gebirg getrennten Felsenblock. Eine schmale Holzbrücke führt über die Kluft zu der noch mit einer Ringmauer umgebenen Burg hinüber und zwar zu dem gerade am Eingang stehenden steinernen Bau, der auf sehr alten Mauern errichtet, thurmartig aufsteigt und das eigentliche Schlößchen bildet, weiter innen steht eine verlassene Kapelle und außen am Rande der Ringmauer ein Jagdschlößchen, aus Fachwerk erbaut. Man findet noch Wandmalereien von dem obgenannten Maler Zoll. Gras wächst jetzt im Burghof, die Stätte ist still und öde, aber sie gewährt eine prachtvolle Aussicht in das Donauthal, das hier mit wildphantastischen Felsmassen einsam und eng sich hinabwindet. Unten am Fluße liegt in der tiefen Stille gar lieblich das von Reben umrankte Haus des Enzberg’schen Försters. Das Schloß ist Eigenthum des Freiherrn v. Enzberg in Mühlheim; zu demselben gehört ein 719 Morgen großes Rittergut (148 Morgen Äcker, 74 M. Wiesen, 467 M. Wald), die genaueren Zahlen siehe bei Mühlheim[ER 1]. Das Gut ist geschlossen und mit Ausnahme der Waldungen und des Fischwassers, welche der Besitzer selbst bewirthschaftet, verpachtet.

e. Kapellenhaus, dem Ort gegenüber auf der linken Seite der Donau bei der St. Annakapelle gelegen.

f. Spinnfabrik, liegt eine halbe Stunde nordöstlich vom Ort im Beerathal.

g. Stadtmühle, eine starke Viertelstunde nordöstlich der Stadt an der Beera (s. o.)

h. Ziegelhütte, liegt eine Viertelstunde südöstlich auf dem rechten Ufer der Donau.

Errata

  1. korrigiert gemäß Berichtigungen und Nachträge
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0310.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)