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theils stückweise an Einwohner von Hausen, theils mit den Gebäuden als neu zu bildendes Hofgut verkauft.

Der Mannsstamm der Wiederhold’schen[1] Familie ist (in den älteren Gliedern nicht mehr sicher, v. Martens) folgender: Heinrich W. von Weydenhofen, Landvogt zu Wißkappel 1506; Heinr. 1540 Amtmann auf Schloß Reichenberg, Großoheim Konr. Widerholts; Reinhard 1552 Nachfolger seines Vaters; Hans Wolf, als Oberst in Ungarn geblieben; Georg Reinhard, 1637 von Kaiser Ferdinand III. geadelt; Johann Georg, geb. 30. Dez. 1604, gest. 13. Aug. 1677, Kommandant von Hohentwiel (sein Grabstein in der südlichen Kirchhofmauer zu Tuttlingen); Johann Dietrich ebenso, † 1715; Jo. Karl, wirtemb. Regierungsrath, † zu Weilheim 1762; Ludwig Karl Dietrich, † 1800; Friedrich Karl Eberhard, geb. 9. März 1783, geadelt 1808, verh. 25. Okt. 1808 mit Karoline Gräfin von Normann-Ehrenfels, gefallen 21. Mai 1809 bei Enzersdorf; Karl Friedrich Kuno, geboren 31. Aug. 1809, württ. Generallieutenant und Kriegsminister bis 1866; Konrad, geb. 3. Nov. 1844, württ. Hauptmann, Inh. d. eis. Kr. I. und II. Kl. und des Militärverdienstordens. Das Wappen ist ein viergetheilter Schild mit einem kleineren weiß und blauen in der Mitte, auf welchem ein gelber Widder mit Kleeblatt; das linke obere und rechte untere Feld gelb mit schwarzem Reichsadler, das rechte obere und linke untere roth, darin ein weißer Winkelbalken mit drei Kleeblättern, oben zwei Helme, ein geflügelter mit bewehrtem Arm, am anderen der Widderkopf.

Auch in Hausen o. V. beanspruchte Österreich, welches die Jagdgerechtigkeit hatte, die Landes- und Malefizhoheit.

Neben den besprochenen Besitzverhältnissen war in Hausen begütert: 1. Die Herrschaft mit 7 Schuppaslehen, 1841 um 1109 fl. 20 kr. abgelöst. 2. Das Kl. Rottenmünster. Ihm verkaufte 1322 Peter Crell und seine Frau (o. Z. von Seitingen) ihren Hof hier um 24 M. S., den Konrad Pfifferlein und Heinr. Schilling bauten, unter Urkundschaft Berthold’s von Lupfen; 1381 wird ihm um 16 Pf. eine Gilt von 2 Malter Korn verkauft (Doc. b.). 1773 betrugen die Gefälle des Klosters: Geld 21/2 Schilling, Vesen 10 Mlt. 4 Viertl, Haber 4 Mltr. 7 Viertl, junge Hühner 18 St., Eier 240 (Lagerb.) Vier von diesen Lehengütern erwarb 1778 der Amtmann Jo.


  1. So die spätere Schreibart.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0343.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)