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Vorsprung des Bräunisbergs, und Kraftstein beim Ursulenthal. Von den drei ersteren sind noch einige Spuren vorhanden, von Kraftstein steht noch der untere Theil eines Thurmes. Endlich wäre noch die an der Markungsgrenze gelegene, beinahe abgegangene Burg „Alt-Rietheim“ zu erwähnen. (S. auch unten bei Rietheim).

Interessante Flurnamen sind „Birkenloch“ unter der Altstadt, „Schloßhalde“ und „Schelmenbrunnen“ unter der Bräunisburg, „im Keller“ hinter dem Walterstein, „Wachtfelsen“ auf dem Welschenberg, „Osterthal“ zwischen Mühlheim und dem Welschenberg.

Zu der Gemeinde gehören:

Altstadt-Neuhaus, 1/4 Stunde südwestlich von der Stadt, an der Landstraße von hier nach Nendingen gelegen.

Gutleuthaus, liegt 1/4 Stunde nördlich der Stadt über der Donau an der Lippach, an der Stelle, wo die alte Römerstadt „Altstadt“ stand.

Kraftstein. Liegt 11/2 Stunden nordwestlich der Stadt, auf einem von der Hauptmarkung abgetrennten Gebiete, auf dem Heuberg. Dabei ein der Stadtgemeinde Mühlheim gehöriges, 718 M. umfassendes Gut, wovon etwa ein Drittel auf angebautes Feld, eines auf Wiesen und Weiden und eines auf Wald kommt.

Meßnerhaus, liegt bei der St. Galluskirche bei Altstadt.

Mittlere Mühle, liegt 1/2 Stunde nordöstlich der Stadt, am Wulfbach und kurz über ihr liegt die

Obere Mühle.

Schützenwirthshaus. Liegt im Tiefenthal, 1/4 Stunde südwestlich von der Stadt.

Untere Mühle, dieselbe liegt unweit der oben genannten mittleren Mühle, gleichfalls am Wulfbach.

Mühlheim [1] hat seinen Namen wahrscheinlich von den uralten fünf Mühlen des Wulfbachthals. Es gehörte zum Scherragau. 790 soll nach Reichenauer Tradition Graf Gerold es an das Kloster geschenkt haben. Auch die Klöster Petershausen und Salem waren begütert. 1241 heißt es burgum, 1266 hat es einen Schultheißen, 1268 ein sigillum civitatis in Mulheim. Die Pfarrkirche ist der Maria Magdalena geweiht und hatte


  1. Die geschichtliche Darstellung gründet sich im Wesentlichen auf die Urkunden des Enzbergischen Archivs zu Mühlheim, besonders nach Regesten des Rentmeisters Wieser.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 377. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0377.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)