Seite:OberamtTuttlingen0381.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Eine Schwester beider ist wahrscheinlich Engeltrud, 1477 Nonne zu Pforzheim. Friedrich hatte eine Tochter Beatrix, Hans mehrere Söhne, Hans II., Friedrich V., Hans Rudolf I., Wendel. Hans II., vermählt mit Agnes von Staufen, sodann mit Magdalena von Summerau-Praßberg, wird erstmals belehnt 1492, stirbt 1496, worauf 1498 sein Bruder Friedrich V. belehnt wird. Seine Söhne Friedrich VI. und Hans Rudolf II., waren bei seinem Tode minderjährig und standen unter Vormundschaft ihres Oheims Hans Jakob von Bodman. Friedrich, vermählt mit Magdalena von Rietheim, lebte bis 1540, Hans Rudolf überlebte ihn. 1509 theilten beide mit einander zu gleichen Theilen. Ihr Schwager ist Hans Heinrich von Klingenberg. Von 1511 ist die ausführliche Erneuerung der Mühlheimer Stadtordnung durch Bischof Hugo von Konstanz, wonach die von Enzberg den Schultheißen setzen und dieser, wie das Gericht, ihnen Treue zu schwören hat. Friedrich verpfändet 10. Oktober 1516 das Schloß Bronnen um 300 fl. an Joh. Gättling, Bürger in Rottweil (Konst. Kop.-Buch) tauscht nach 1520 von Wolf Sigismund von Stain Güter bei Fridingen gegen den Klingel, ein Bad bei Mühlheim ein (s. Fridingen). Hans Rudolf diente 1515 dem König Franz von Frankreich in dem Krieg um Mailand gegen Kaiser Maximilian und kam deswegen in die Reichsacht (s. Böttingen und Königsheim). Er war vermählt mit einer Freiin von Schönau und starb 18. Juni 1542. Friedrich hilft 1519 Tuttlingen einnehmen und zeichnet sich im Bauernkrieg unter Truchseß und bei der Vertheidigung der Stadt Wien aus, streckt an Nendingen und Stetten 300 fl. vor zur Auslösung ihres von Truchseß’ Truppen geraubten Viehs, verpflichtet sich 1529 dem König Ferdinand zu dreijährigem Kriegsdienst, bleibt energisch bei der alten Religion; 1537 ging er in’s Leibgeding zu Mühlheim, wohnte aber 1538 in Radolfszell. 1

1540 nahmen die Hohenbergischen Amtleute ihm wegen eines im Enzbergischen erschossenen hohenbergischen Forstknechts die Dörfer Böttingen und Königsheim mit einer Menge bewaffneter Reiter weg. Er selbst wurde wegen des auf ihm ruhenden Verdachts vor den k. Hof zu Hagenau zitirt, dahin mit einer Salvegarde vom Reichsregiment aus begleitet, daselbst absolvirt, und die Restitution der abgenommenen Dörfer befohlen. Seit 1542 steuert die Herrschaft zum Ritterschaftskanton Hegau. Friedrich VI. hatte zwei Söhne, Friedrich VII.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0381.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)