Seite:OberamtTuttlingen0452.jpg

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blieb ihm der Nachruhm, daß er der theuerste Ritter im ganzen Land gewesen. – Seine Kinder sind: Eberhard II., Berthold III., Hugo II., Eberhard, Gertrud. – Unter Eberhard II., Landgraf 1302–1323, gieng es mit dem Besitz wieder abwärts und es kam zu vielen Veräußerungen. Berthold III. war Kanoniker in Straßburg, zugleich Pfarrer in Aichen (Thiengen) und in Deißlingen. Hugo II. war Eberhards II. Nachfolger im Besitz bis 1344. Eberhard, genannt der Kanoniker, war Pfarrrektor zu Griesheim 1324. – Bertholds I. Kinder sind Heinrich II., Berthold II., Hugo, Eberhard und Anna. Heinrich II. verpfändete 1304 seine Hälfte an der Burg Lupfen an die österreichischen Herzoge Friedrich und Leopold, welche sie dem Gr. Rudolf von Hohenberg zu genießen gaben, von dem sie 1315 Heinrich wieder zu Pfand nahm und mit seinen Söhnen gerne daselbst residirte, obgleich er auch Bürger in Rottweil war. Er starb wahrscheinlich 1330. – Heinrichs II., Herrn von Lupfen, Söhne sind Berthold III. 1315, Konrad II., Heinrich, Domdekan 1318. Konrad II. brachte bedeutende Güter an das Haus durch seine Gemahlin Elisabeth v. Liebenstein 1324. Heinrich war wahrscheinlich zugleich Probst von St. Gallen. – Hugos II. von der eberhardinischen Linie Sohn war Eberhard III., Landgraf 1344–1370. – Seine Söhne sind Eberhard IV., Heinrich III., Johann, Domsänger in Straßburg, Eberhard, der Kleriker, Pfarrer in Lottstetten. Ersterer, 1366–1388, suchte Besitz und Ansehen des Hauses zu erhalten und zu vermehren. Er trat in die Gesellschaft des Georgenschildes; so auch nach ihm alle Lupfen. In den Städtekriegen standen sie auf Seite Wirtembergs. Eberhard ward 1377 in Tuttlingen (s. d.) von den Städtern gefangen und in lange Verwahrung gebracht. In demselben Jahr eroberten die Rottweiler auch die Burg Lupfen und zerstörten sie von Grund aus. Heinrich III., 1367–1380, war von Schulden gedrückt, gab seinem Bruder Eberhard 1377 seinen Antheil am Schlosse Stühlingen. – Konrads II. Sohn ist Georg I., Herr von Lupfen 1365. In dieselbe Zeit und Linie fallen Zaisolf I., Heinrich, Berthold IV. und Gertrud, ohne Zweifel Kinder Bertholds III. Zaisolf wurde Hofrichter in Rottweil 1385. Auch trat er in wirtembergische Dienste. Gertrud war 1373 Nonne in Amtenhausen. – Heinrichs III. Söhne sind Wilhelm 1403, Johann 1418, Hanmann Probst und Keller in Reichenau. – Den Glanzpunkt der Familie bezeichnet Hans I., Landgraf 1388–1436, Sohn Eberhards IV.,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 452. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0452.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)