Seite:Oberamt Ehingen 103.png

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den Spital und andere Pflegen zu Ehingen, 1358, 1413, 1465, 1533, 1659. Einzelne Höfe und Güter kamen an die Klöster Marchthal, Oggelsbeuren, Urspring und Söflingen, der Rest der Güter von den Gr. v. Berg 1345 an Östreich, und von diesem an die Grafen Schenk v. Castell, mit der niedern Gerichtsbarkeit über den Ort unter östr. Landeshoheit. Der Oggelsbeurer Hof wurde 1468 zur Stiftung einer Caplaney daselbst verwendet, den Söflinger Hof kaufte in neuern Zeiten der Beamte Fetzer, der Marchthaler Hof wurde 1721 von dem Kloster gegen ein Gut zu Gütelhofen an die Universität Freyburg vertauscht. Das Kl. Marchthal hatte auch schon 1225 den Zehnten von Dietrich von Simadingen (Sulmentingen), der ihn von Berg zu Lehen hatte, erkauft. Nach Aufhebung des Klosters wurde er von Östreich sequestrirt, und kam so nachher mit den Urspringer Höfen an die K. W. Kammer.


5. Altheim,

ein kathol. Pfarrdorf auf dem Hochsträß, 11/2 St. nordöstlich von Ehingen, mit 318 Einw., F. A. Blaubeuren. Grund- und Patronatsherr: Frhr. v. Freyberg-Allmendingen; Zehenten, den großen bezieht die Ortspfarrey, den kleinen die Pfarrey Erbach; Antheil an dem großen haben die Pfarrey Allmendingen und der Staat.

Gefälle beziehen: der Staat aus 2 Falllehen 175 fl. 4 kr., der Grundherr 1383 fl. und 71 fl., die Stiftspflege des Orts 79 fl. 25 kr., die Pfarrey 42 fl. 48 kr., Gr. Schenk v. Castell 23 fl. 7 kr., zusammen 1704 fl. 22 kr., darunter 470 Sch. Früchte.

Altheim bildet ein eigenes Rittergut, wozu 5 Hofstätten zu Öpfingen gehören. Es war vormals dem Ritterkanton Donau einverleibt, und hatte hohe und niedere Obrigkeit und Gerichtsbarkeit. Mit Ausnahme von 2 Höfen und dem Antheil an Öpfingen, welche Lehen sind, ist es freyes Erbgut, mit hoher und niederer Jagd, eigenthümlichen Gütern und Waldungen (s. Tab. II.) Schloß, Bannbrauerey etc. Der Anschlag seines Reinertrags ist 5000 fl. Das Pfarrhaus wird, mit Beyhülfe der Kirchenpflege, von der Pfarrey gebaut.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 103. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_103.png&oldid=- (Version vom 28.5.2019)