Seite:Oberamt Ehingen 207.png

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Nach der Schrift: Guntia S. 40, 85, wird Gr. Diepold von Berg, den wir bey Berg schon als Grafen des Ramechgaus kennen gelernt haben, in dem Wettenhauser Homiliar i. J. 1132 Comes de Burgowe genannt, und der Graf Gottfried von Ronsperg wäre wahrscheinlich sein Bruder gewesen; Graf Berthold von Berg war Mitstifter des Klosters Roggenburg und der in einer Roggenburger Urkunde v. 1146 vorkommende Sifridus de Roggenburc soll sein Bruder, er selber aber derselbe gewesen seyn, der bey Neugart in einer Urkunde v. J. 1189 als Gr. Berthold von Holz (Holzheim) vorkommt. Nach einer Urkunde im sogen. Schatzarchive zu Insbrugg, Ulm 1303, verkauften auch wirklich die Gr. Ulrich von Berg dictus de Schelklingen und seine Söhne Ulrich und Heinrich die Grafschaft Holzheim mit der Burg zu Pfaffenhofen an K. Albrecht und seinen Sohn, den Herzog Friedrich um 700 M. S.

Zu S. 98. Alberweiler. In einem Urbar von 1586 wird als östr. Lehen das Dorf Alberweiler, ferner der Kirchensatz, Widdumhof und das Badhaus, sodann die Schloßbehausung nebst Mühle daselbst bezeichnet. Es gab also damals noch ein Schloß zu A. Doch wird es schon in dem Kauf Wolf Dietrichs v. Stadion 1587 Burgstall genannt. Die Mühle die noch besteht, ist bey der Ortsbeschreibung unbemerkt geblieben.

Zu S. 127. Ersingen. Über diesen Ort erhielten wir von dem Herrn Prälaten von Schmid zu Ulm noch folgende urkundliche Nachrichten. I. J. 1406 verkaufte Gr. Eberhard v. Landau an die Sammlung von Ulm Alles, was er in Ersingen besaß, für 1273 fl. in Gold, 1410 verkaufte Gr. Conrad v. Landau seinen Antheil für 1020 fl. an ebendasselbe Stift, und 1432 Wilhelm Rot (von diesem patric. Geschlechte stammen die jetzigen Freyhrn. Roth v. Schreckenstein ab) den seinigen für 1485 fl. Im J. 1461 wurde die Lehenschaft der Kirche von den Gebrüdern Diepold und Claus von Villenbach an die Sammlung übergeben und die Kirche von der Mutterkirche Erbach getrennt, zu der sie als Filial gehörte, und zur Pfarrkirche erhoben, auch in demselben Jahre dem Tische der Sammlung einverleibt, und eine neue Kirche gebaut.

Erbach hatte also ehemals nicht blos 6, sondern 7 Filialorte, welche jetzt alle eigene Pfarreyen sind.


Empfohlene Zitierweise:
Johann Daniel Georg von Memminger: Beschreibung des Oberamts Ehingen. Stuttgart und Tübingen: J. G. Cotta, 1826, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Ehingen_207.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)