Seite:Oberamt Laupheim 002.jpg

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Landesgrenze nach früheren in den Jahren 1815 und 1816 festgesetzten Bestimmungen reguliren zu lassen. Um vor einem weiteren Zerstören der Grenzmarke gesichert zu sein, wurde zuerst eine Abscissenlinie im Westen des Flusses auf einem Terrain, das derselbe auch während seiner Überschwemmungen nicht erreicht, festgestellt und mit numerirten Marksteinen versehen.[1] Von dieser Abscissenlinie ließ man nun die verschiedenen Abstände auf die eigentliche Grenzlinie in Ordiaten bestimmen und sicherte somit die von dem Fluß fortwährend gefährdete Grenze für die Zukunft.

Eine weitere natürliche Grenze bildet theilweise die Donau an der nördlichen und nordöstlichen Seite des Bezirks.

3. Größe.

Nach den Ergebnissen der Landesvermessung beträgt der Flächenraum des Bezirks 104,5725/8 Morgen oder 5,987 Quadratmeilen und übersteigt somit das durchschnittliche Areal eines Oberamts (zu 5,626 Quadratmeilen berechnet) um 0,361 Quadratmeilen. Über die Vertheilung dieser Fläche siehe Tabelle II.

4. Figur.

Die Figur ist, wie die Karte zeigt, ziemlich regelmäßig und bildet annähernd ein gleichschenkeliges Dreieck, dem die südliche Grenze als Grundlinie dient, während die beiden Schenkel (östliche und westliche Grenze) an dem Einfluß der Iller in die Donau zusammenlaufen und dort die nördlichste Spitze des Bezirks in einer Breite von kaum 1/8 Stunde bilden. Die größte Ausdehnung hat der Bezirk von Süden nach Norden, indem die Entfernung von der südlichsten Grenze der Markung Schönebürg bis zur nördlichsten der Markung Wiblingen 7¼ Stunden beträgt. Die größte Ausdehnung in die Breite dagegen fällt an die südliche Bezirksgrenze, und zwar von der östlichsten Grenze der Markung Sinningen bis zur westlichsten der Markung Sulmingen mit 4¾ Stunden. Der Oberamtssitz Laupheim liegt in der Nähe der westlichen Bezirksgrenze und zwar so, daß die Entfernung dahin nur 3/8 Stunden — hingegen an die östliche Grenze 35/8 Stunden beträgt; die nördlichste Spitze ist 5 Stunden — die nächste südliche Grenze


  1. Von den Grenzsteinen, welche mit Num. I. oberhalb Ferthofen (O.A. Leutkirch) beginnen und mit Num. XXVII. auf der Markung Ulm schließen, fallen in den Bezirk Laupheim die Num. XII — XXVI.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 002. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_002.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)