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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim


Reinertrag.        Kapitalwerth.
von einem Morgen.
Küchengärten und Länder 4 fl. 46 kr.      95 fl. 20 kr.
Gras- und Baumgärten 8 fl. 59 kr.    179 fl. 40 kr.
Äcker 4 fl. 18 kr.      86 fl. —
Acker mit Zehenten 5 fl.   1 kr.    100 fl. 20 kr.
Wiesen, zweimädige 5 fl. 26 kr.    108 fl. 40 kr.
Wiesen mit Zehenten 6 fl.   2 kr.    120 fl. 40 kr.
Wiesen, einmädige (Herbstwiesen)                2 fl.   3 kr.      41 fl. —
Wiesen mit Zehenten 2 fl. 17 kr.      45 fl. 40 kr.
Waldungen 1 fl.   9 kr.      23 fl. —


Werden Gärten, Äcker, Wiesen und Waldungen zusammengenommen, so ergibt sich ein Reinertrag für den Morgen, ohne Zehenten, von durchschnittlich 3 fl. 22 kr., und ohne die Waldungen von 4 fl. 19 kr.

Der Capitalwerth für einen Morten sammt Zehenten und Gülten berechnet sich auf resp. 79 fl. 33 kr. und 105 fl. 58 kr.

Der jährliche Reinertrag im ganzen Bezirk beträgt hienach: 394.039 fl. 9 kr., und mit Ausschluß der Zehenten und des steuerfreien Bodens 339.339 fl. 31 kr.

Bodenbau. Die Bodenkultur, als Haupterwerbsquelle des Bezirks, hat im Laufe der letzten zwanzig Jahre durch die Bevölkerungszunahme, durch den Fleiß seiner Einwohner, wie durch die Einwirkung des landwirthschaftlichen Bezirksvereins und rationellen Betriebe größerer Güter, insbesondere der grundherrlichen, wesentliche Fortschritte gemacht. Ausgedehnte Flächen von Allmanden und Torfgründen wurden urbar gemacht und besonders letztere mittelst zweckmäßiger Entwässerung in nutzbringende Wiesengründe umgewandelt. Durch die Einführung der Stallfütterung wie durch die Anlage verbesserter Düngerstätten und Gewinnung der Jauche, ist die Düngererzeugung namhaft gesteigert und eine allgemeine Bodenverbesserung möglich geworden, die überdies noch durch Überführen mit Mergel und andern Bodenarten bewerkstelligt wird. Außer diesen Düngungsmitteln kommt noch Gips, Asche, namentlich Torfasche, etwas Compost und zuweilen Knochenmehl in Anwendung. Seit einigen Jahren bedient man sich auch, nach dem Beispiele größerer Betriebe, der Nadelstreu, welche sich für die häufig naßkalten Böden vortrefflich eignet.

Verbesserte Pflüge (Hohenheimer-Suppinger-), finden immer mehr Eingang, obgleich der deutsche Landpflug in manchen Orten noch der allgemeine ist, jedoch meist mit eisernem Streichbrett.

Was den Gebrauch des Untergrundpflugs betrifft, so haben

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 048. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_048.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)